Trumps Verdikt erschüttert Amerikas Konzertleben

Trumps drakonischer Einreise-Bann gegenüber Bürgern mehrerer islamischer Staaten stellt auch zahlreiche Musikerreisen auf den Kopf. So sind dem Beijing Chinese Orchestra die Visas kurzfristig verweigert worden, und der syrische Klarinettist Kinan Azmeh, der zur Zeit im Libanon konzertiert, fürchtet, nicht mehr in die USA zurückkehren zu können.

Aisha Orazbayeva (Bild: zvg)

Das Beijing Chinese Orchestra hätte diesen Monat in Seattler konzertieren sollen. 22 Mitgliedern des Orchesters wurden jedoch die Visa verweigert. Laut einem Kongressabgeordneten des Bundesstaates Washington hätten sich die Einreisebehörden auf den Standpunkt gestellt, ihre Visaanträge hätten dem Zweck ihrer Reise nicht entsprochen. Der in den USA niedergelassene syrische Klarinettist Kinan Azmeh konzertiert zur Zeit mit dem Cellisten Yo-Yo Ma im Libanon. Er befürchtete, nicht mehr in die USA einreisen zu können.

Die armenisch-österreichische Pianistin Nareh Arghamanyan, Gewinnerin des Wettbewerb von Montreal, hat laut eigenen Angaben aufgrund von Visaproblemen eine Tour durch die USA und Kanada abgesagt. Auch die in London residierende kasachische Nachwuchs-Geigerin Aisha Orazbayeva hat Konzerte in den USA abgesagt. Sie würde sich schlecht fühlen bei dem Bewusstsein, dass sie in die USA einreisen dürfe, syrische Bürger aber nicht. Sie sehe keinen Unterschied, schreibt sie in einem Statement. Sie sorge aber bloss für Unterhaltung, die Ausgeschlossen bräuchten hingegen Hilfe.

 

 

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