Ganze sechs Jahre hat das Singer-Songwriter-Duo Princess And The Bear mit seinem Debüt zugewartet. Jetzt überzeugt es mit Liedern voller Anmut.

Princess And The Bear, das klingt nach Märchen. Und nicht so sehr nach Alpen oder Hamburg. Doch das Duo hat ein ordentliches Stück Herz im Hafen der norddeutschen Metropole liegen lassen und sein erstes Album Sleeping In The Bee House in einer Holzhütte auf dem Bürgenstock eingespielt. Wo die beiden während der Aufnahmen auch genächtigt haben, und zwar – der Titel deutet es an – in einem umgebauten Bienenhäuschen. Gut möglich, dass das Werk deshalb so innig wirkt. Wie eine Ballade auf engstem Raum.

Die Aufgabenverteilung bei Princess And The Bear ist klar: Simone Schorro ist die Sirene, die singt und Glockenspiel betreibt, während Gitarrist Michael Tobler als stiller Partner und Stichwortgeber agiert. Obschon sich die beiden bereits vor sechs Jahren zusammengeschlossen haben, ist Sleeping In The Bee House ihr erstes gemeinsames musikalisches Zeugnis. Und was für eins. Die Luzernerin und der Zürcher schaffen luftige Liedkreaturen aus Folk, jazzigem Pop und einer alles umschlingenden Melancholie, die trotz ihrer inhaltlichen Schwere auch sanften Schwung besitzen. Dabei fahren Princess And The Bear ein ausgesprochen tiefes Tempo, aalen sich im wohl Temperierten und widmen sich der Fragilität.

Schorros Gesang steht im Zentrum, kreist, schwankt und bestimmt; ihre Stimme mutet an wie eine Flaschenpost auf hoher, aber stiller See. Passend dazu ächzt auf Stücken wie «100 Years» oder «I Still Miss You» ein Akkordeon, einer sich biegenden Planke gleich. Die ebenso geschmeidigen wie knorrigen Lieder erzählen von Schmetterlingen, Türen oder Ankern, sind eher verträumt denn verspielt und voller Verwerfungen. Aus dem Album spricht die Sehnsucht. Und die Kraft. So sehr, dass sich feststellen lässt: Sleeping In The Bee House ist ein Ereignis.

 

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Princess And The Bear: Sleeping In The Bee House
www.princessandthebear.ch

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