Metal ist keineswegs nur etwas für harte Männer

Hart, männlich, rebellisch – Metal ist was für wilde Kerle, so scheint es zumindest. Dass dieses Bild jedoch weitgehend ein Klischee ist, zeigt die Soziologin Susanne Sackl-Sharif in ihrer Doktorarbeit an der Uni Graz auf.

Foto: Mareike Wagner – pixelio.de

Seit den 1990er-Jahren finden sich immer mehr Frauen in den Metal-Bands. Es gibt auch rein weibliche Gruppen. Vermehrt findet man laut der Forscherin auch Female Fronted Metal Bands, Gruppen mit einer Front-Sängerin. Auffallend sei in diesem Zusammenhang, dass Frauen oft sehr hoch singen oder sehr tief «growlen» – so nennt sich das tiefe Schreien im Death Metal.

Für ihre Dissertation hat die Kennerin der Szene Fans aus der steirischen Landeshauptstadt und aus Voitsberg interviewt. Zusätzlich analysierte die Forscherin mit einigen Fans deren Lieblingsvideos.

Das überraschende Ergebnis der Interviews: Gender-Aspekte wurden von den befragten Fans kaum angesprochen. Offenbar betrachten sie die Musik selbst als geschlechtslos, meint die Dissertantin. Generell sei zu sehen, dass die Metal-Szene wachse und es mittlerweile viele verschiedene Sub-Stile gebe.

So boome zum Beispiel gerade Mittelalter-Metal mit dem Dudelsack als Instrument und anderen folkloristischen Elementen, erklärt Sackl-Sharif. Recht populär sei auch Symphonic Metal mit opernhaftem Gesang. Metalcore wiederum engagiere sich politisch und propagiere unter anderem vegane Ernährung.

Mehr Infos: www.uni-graz.at

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