Schöpfungsgeschichte im Volkston

Alle zwei Jahre bietet die Stubete am See rund um die Zürcher Tonhalle eine Werkschau der Neuen Schweizer Volksmusik. Diesen August ist es wieder so weit. Ein Höhepunkt des Festivals ist eine von Pro Helvetia unterstützte Auftragskomposition an Domenic Janett, eine Schöpfungsgeschichte im Volkston.

Stubete im Vestibül der Tonhalle (Foto: Stubete am See/Aschi Meyer)

Die Stubete am See 2016 bietet 33 Ensembles aus der ganzen Schweiz die Möglichkeit, ihre aktuelle Volksmusik auf vier Bühnen in der Zürcher Tonhalle und auf dem Bauschänzli zu präsentieren. Das «Ländlerorchester», das Hausorchester der Stubete am See, bringt eine Ländlersinfonie des jungen Bassisten Pirmin Huber zur Uraufführung. Mit von der Partie sind acht Einscheller, Jodel, Zither, Gitarre, Akkordeon, Percussion, Samples, Bläser und Streicher.

Die Akkordeonistin Patricia Draeger hebt zusammen mit der Jazzsängerin Marianne Racine das Programm «Ringhöörigs» aus der Taufe. Das Alphornquartett Hornroh präsentiert erstmals die mehrteilige Komposition «Brut» für vier verschieden gestimmte Alphörner vom Basler Komponisten Lukas Langlotz. Und das Ensemble «Tritonus» macht sich in Lautentabulaturen des 16. Jahrhunderts passend zum Festival in Zürich auf die Suche nach alter Musik in Schweizer Städten.

Kontakte des Coro Cantarina aus der Region Sempach zum Jodeldoppelquartett Bärgblüemli Littau und zu Ils Fränzlis da Tschlin führten zum Wunsch nach einem gemeinsamen Projekt. In Zusammenarbeit mit der Stubete am See resultierte eine Auftragskomposition an den Bündner Kulturpreisträger 2016 Domenic Janett, welche von Pro Helvetia unterstützt wird. Grundlage ist das ebenfalls in Auftrag gegebene Libretto «still und unendlich weit» von Ramona Benz. Entstanden ist eine 50-minütige Schöpfungsgeschichte im Volkston, dargeboten von Janett, seinen Fränzlis da Tschlin und rund 55 Musikanten und Sängern.

Bewusst beschränkt sich die Stubete am See laut Selbstdeklaration weiterhin auf Ensembles aus der Schweiz. Ein Thema ist aber vordringlich: Der Komponist Hassan Taha aus Syrien und seine neun Mitmusikanten stellen im Programm «Brunnen und Brücken» syrisches Liedgut schweizerischem gegenüber. Neben der Oud schreibt Taha für Hackbrett, Schwyzerörgeli, Alphorn, Percussion und Streicher.

Mehr Infos: www.stubeteamsee.ch

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