Zohra stattet Zürich einen Besuch ab

Am 21. Januar 2017 spielt das Afghan Women’s Orchestra «Zohra» auf Einladung der Tonhalle-Gesellschaft Zürich im Kleinen Saal und wird sowohl traditionelle afghanische Musik wie auch ein Arrangement von Beethovens Neunter zu Gehör bringen.

Afghan Women’s Orchestra Zohra (Bild: zvg)

Das Frauenorchester befindet sich auf einer internationalen Tournee und gestaltet am Vorabend den Abschlussabend des World Economic Forum in Davos. Nach dem Youth Orchestra of Caracas aus Venezuela und dem Bochabela String Orchestra aus Südafrika, lädt die Tonhalle-Gesellschaft Zürich nun bereits das dritte Jugendorchester aus besonderen Weltregionen ein.

Unter schwierigsten Bedingungen musizieren über dreissig junge afghanische Frauen zwischen 14 und 20 Jahren zusammen in diesem vom Krieg gezeichneten Land. The Afghan Women’s Orchestra ist das erste weibliche Ensemble in der Geschichte von Afghanistan. Vor dem Krieg waren Frauen im öffentlichen Leben präsent, sind Fahrrad gefahren und haben in der Erziehung und im Beruf weitgehend die gleichen Rechte wie die Männer genossen.

Beim von Ahmad Sarmast gegründete Afghanistan National Institute of Music (ANIM), aus dem das Orchester hervorgeht, ist Musik eine Antwort auf Krieg und Zerstörung, ein Weg in die Zukunft hunderter afghanischer Kinder, ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit oder sozioökonomischer Umstände.

Mädchen und Jungen lernen durch das gemeinsame Musizieren einen respektvollen Umgang miteinander und bauen geschlechtsspezifische Barrieren ab. Jedes Jahr stehen laut der Medienmitteilung der Tonhalle-Gesellschaft Familien Schlange, um ihre Kinder beim ANIM anzumelden. Die Musik kann hier einen entscheidenden Beitrag leisten, eine friedliche Zivilgesellschaft in dieser zerrissenen Nation aufzubauen.

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