Simian in Deutschland ausgezeichnet

Der Basler Musiker Ricardo Simian lässt historische Instrumente auf dem 3D-Drucker
neu erstehen und gewinnt einen bedeutenden Technologiepreis. Er setzt sich dabei gegen Konkurrenten wie Adidas und Siemens durch.

Ricardo Simian (Bild: zvg)

Auf der Weltleitmesse für Additive Manufacturing Formnext in Frankfurt, wo Simian ausgezeichnet wurde, waren unter den 34 Finalisten aus England, Belgien, Polen, Schweiz, Singapur, USA, Frankreich, Kanada, China und Deutschland neben Designern, Start-ups und Universtäten auch Kliniken und renommierte Industrieunternehmen vertreten.

In einem österreichischen Museum fand der Basler Musiker einen Katalog mit genauen Vermessungen der Originalinstrumente. Inzwischen lässt er sie in Kliniken im Computertomograph einscannen und erhält so eine originalgetreue Vorlage für den Druck. Anschliessend wird das Instrument mit Hochpräzisionsmaschinen Schicht für Schicht aufgebaut. Die alten, handgemachten und die gedruckten Instrumente lassen sich in punkto Klang kaum voneinander unterscheiden.

Das Streben nach den Klängen alter Musik, besonders des Zinkes brachten Ricardo
Simian weg von seiner Geburtsstadt Santiago, nach Milano in Italien und schliesslich nach
Basel in der Schweiz, wo er ein Diplom in Alte Musik und Blockflöte (an der Civica Scuola
di Musica di Milano) und einen Master in Zink (an der Schola Cantorum Basiliensi)
erreichte.

Er konzertiert, unterrichtet, recherchiert und erweitert seine Klangmöglichkeiten indem er die kürzlich erst entdeckten alten Instrumente Tenorzink, Cornettino und die Zugtrompete erlernt und weiterentwickelt, wie jeder Musiker der Zeit, aus welcher die Instrumente kommen, getan hätte. 2019 wird beim Internationalen Musikfestival Alpentöne erstmals ein Ensemble auftreten, das auschliesslich mit historischen Instrumenten aus dem 3D-Drucker spielt.

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