Westafrika als Wiege des Pop

Moderne Popsongs beruhen auf musikalischen Prinzipien westafrikanischer Trommelrhythmen: Eine Ausstellung im Völkerkundemuseum der Universität Zürich zeigt, wie Trommler aus Ghana und Nigeria ihre Instrumente zum Sprechen bringen und sich damit weltweit Gehör verschaffen.

Satz dreier afrikanischer Basstrommeln v.l.n.r.: Kenkeni, Dundun, Sangbang. Nachweis s. unten

«Mit Trommeln sprechen», der Titel der Ausstellung, ist wörtlich zu verstehen: Trommler in Westafrika imitieren mit ihren Instrumenten Rhythmus und Melodie gesprochener Sprache. Etwa jene der Yorùbá in Südwestnigeria oder jene der Ashanti in Ghana – tonale Sprachen, bei denen die Tonhöhe einer Silbe die Wortbedeutung bestimmt.

An politischen und religiösen Anlässen begrüssen die Perkussionisten mit ihren sprechenden Trommeln Ehrengäste und zitieren deren Biografien; Sie geben Gebete oder Sprichwörter wieder; Sie erzählen von vergangenen Ereignissen, nehmen politisch Stellung und vermitteln so zwischen Aktualität und Geschichte.

Schon während der Kolonialzeit und zur Zeit des transatlantischen Sklavenhandels haben Trommler ihre Stimme erhoben und ihre Musik mit Einflüssen anderer musikalischer Kulturen kombiniert. So sind letztlich Stilrichtungen wie Jazz, Soul, Reggae oder Hiphop entstanden.

Mehr Infos:
http://talkingwithdrums.ch

Foto: Qniemiec / wikimedia commons CC 3.0

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