Hunderte Kinder und Jugendliche sangen füreinander

Vom 12. bis 15. Mai fand in Basel das 12. Europäische Jugendchor Festival Basel (EJCF) statt. Über 700 Kinder und Jugendliche aus Schweizer Chören erlebten ein ausserordentliches und erfolgreiches Festival – jedoch ohne Publikum vor Ort. Die Corona-Vorschriften wurden konsequent umgesetzt.

Kein Publikum dieses Jahr – eine Fotoausstellung von Guido Schärli erinnert an das EJCF 2018. Foto: SMZ

Das diesjährige Festival hatte zwar wenig mit den bisherigen EJCFs zu tun, man könne aber trotzdem von einem grossen Erfolg sprechen, bilanziert die Festivalleitung. Da kein Publikum vor Ort zugelassen war, wurden einige Veranstaltungen gestreamt. Bis zum Festivalende sind ungefähr 6000 Downloads registriert worden.

Der internationale Choraustausch fiel den Corona-Vorschriften letztlich ganz zum Opfer. Es waren schliesslich alles Schweizer Chöre, die nach Basel reisten, im Hotel Ibis untergebracht und in Hallen der Messe Basel Corona-konform verpflegt wurden. Alle Sängerinnen und Sänger mussten sich jeden Morgen testen lassen und über 12-Jährige eine Maske tragen. Bislang wurden keine Ansteckungen bekannt. Die über 700 Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren befolgten die strengen Sicherheitsregeln auch beim gemeinsamen Singen in verschiedenen Veranstaltungen. Darunter waren Workshops, die von in der europäischen Chorszene bestens bekannten Fachpersonen geleitet wurden: Sanna Valvanne aus Finnland, Basilio Astùlez Duque aus Spanien, RoxorLoops aus Belgien sowie Patrick Secchiari und Dominique Tille aus der Schweiz. Zudem wurde an Chorbegegnungen gesungen, aber auch auf dem akustischen Spaziergang, auf Schiffen oder dem Rösslitram.

Über 70 Chorleitende aus der ganzen Schweiz setzten sich am 10. Schweizerischen Chorleiter- und Chorleiterinnen-Treffen mit Themen wie Stilkunde, Jodeln, Beatboxen unplugged oder Popkanons für Chöre auseinander.

Trotz all der Einschränkungen kam unter den anwesenden Chören und den freiwilligen Helferinnen und Helfern immer wieder das typische Festival-Feeling auf. Dies rapportierte Festivalleiterin Kathrin Renggli im konzentrierten einstündigen Rückblick am Ende des Festivals im Hans-Huber-Saal des Stadtcasinos Basel. Sie hat mit ihrem Team beispielhaft gezeigt, wie man Unvorhergesehenes pragmatisch und Einschränkungen kreativ angehen kann, um daraus Neues zu schöpfen.

All die vielen Fans, die dieses Jahr nicht auf die Rechnung kamen – üblicherweise besuchen rund 30 000 Personen über 40 Veranstaltungen – können sich auf das 13. Europäische Jugendchor Festival über die Auffahrtstage in zwei Jahren freuen.
 

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