Popmusik wird akademisch aufgearbeitet

An der Berner Graduate School of the Arts entsteht im Rahmen eines Nationalfonds-Projektes erstmals eine Dissertation zur Popmusik: «Kultklänge – Zur Entstehung und Entwicklung dominierender Einzelsounds in populärer Musik von 1960 bis 2013».

DX7-Synthesizer. Foto: Steve Sims, wikimedia commons

Immanuel Brockhaus rekonstruiert in seiner Doktorarbeit im Rahmen des von Thomas Burkhalter geleiteten Projektes die Entstehung von «Kultsounds» (beispielsweise der E-Piano-Sound des DX7-Synthesizers) und verfolgt deren prägenden Einfluss auf die Geschichte der populären Musik.

Dabei kommen Methoden der Musikethnologie und Soundanalyse zum Einsatz. Anhand von Fallbeispielen wird untersucht, welche Bedeutungen ein Kultsound in unterschiedlichen geographischen und kulturellen Kontexten annehmen kann.

Bisherige Studien haben sich dem Thema Sound auf der molekularen Ebene noch nicht gewidmet. Das Forschungsprojekt geht erstmalig der Frage nach, welche Einzelklänge die populäre Musik von den Anfängen bis heute prägen. Wie entstehen solche Kultsounds, wie entwickeln sie sich weiter und wie stehen sie in Zusammenhang mit technologischen Entwicklungen? Wie verhalten sich Kultsounds in multilokalen Kontexten?

Die Graduate School of the Arts (GSA) ist eine Kooperation der Philosophisch-historischen Fakultät der Universität Bern und der Berner Fachhochschule, Departement Hochschule der Künste Bern. Es handelt sich um ein interdisziplinär angelegtes Doktoratsprogramm, das sich sowohl an forschende Künstlerinnen und Künstler, als auch an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler richtet, die sich für künstlerische Praxis interessieren.

Projekthomepage: www.cult-sounds.com
 

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