Erstes Zertifikat vergeben

Die Musikschule Knonaueramt darf sich als erste Gesundheitsfördernde Musikschule nennen. Das Zentrum Weiterbildung der Zürcher Hochschule der Künste in Zusammenarbeit mit dem Verband Zürcher Musikschulen hat ihr das entsprechende Zertifikat am 7. November 2014 verliehen.

Foto: Antonik Seidler / pixelio.de

Eine gesundheitsfördernde Musikschule ist sich möglicher psycho-physischer Belastungen und gesundheitlicher Probleme durch das Musikmachen bewusst. Sie fördert Prävention und Gesundheitsförderung bei ihren Musiklehrpersonen sowie deren Musikschülerinnen und -schülern und bietet in regelmässigen Abständen musikphysiologische Weiterbildungsveranstaltungen an. Einer Zertifizierung gehen jeweils folgende musikphysiologische Fortbildungsveranstaltungen für die Lehrpersonen voran:

  1. Grundlagen-Referat
  2. Allgemeiner praktischer Grundkurs
  3. Instrumentenspezifischer Aufbaukurs
  4. Einführungskurs zu den Themen Auftrittstraining, Bühnenkompetenz und konstruktiver Umgang mit übermässigem Lampenfieber

Weiterhin bietet eine zertifizierte Musikschule ihren Lehrpersonen die kostenlose Möglichkeit zu musikphysiologischen Beratungen bei Fachpersonen des Bereichs Musikphysiologie / Musik- und Präventionsmedizin der ZHdK an.

Interesseierte Musikschulen wenden sich an horst.hildebrandt@zhdk.ch oder elisabeth.danuser@zhdk.ch.

 

MAS in Musikphysiologie
Weltweit noch einmalig ist das vom Schweizerischen Hochschulzentrums für Musikphysiologie SHZM unterstützte und an den Musikhochschulalltag angegliederte Weiterbildungsstudium zu einem sogenannten Master of Advanced Studies (MAS) in Musikphysiologie an der Zürcher Hochschule der Künste. Seit 2002 werden die teilnehmenden Musikpädagoginnen und -pädagogen in dem semesterweise strukturierten Unterricht zu Multiplikatoren musikphysiologischer Inhalte bzw. zu einer nächsten Generation von musikphysiologisch Lehrenden an den Musikhochschulen und Musikschulen ausgebildet. Im Zentrum stehen physiologische Strategien für die Prävention und Lösung musikmedizinischer Probleme. Die Ausbildung findet in enger Kooperation mit den bestehenden Angeboten für Musikstudierende sowie mit weiteren musikpädagogischen und musikpraktischen Angeboten statt. Sie enthält ein breites Spektrum zu den Themen Vorbeugung, Lernphysiologie, mentales Training, Bühnenkompetenz, Methodik und Fachdidaktik sowie zu physiologisch fundierten (Selbst-)Anleitungsstilen. Weiterhin werden Einführungen in verschiedene Körper(wahrnehmungs)schulen, Trainingslehren und Selbsterfahrungsformen sowie Hospitationsmöglichkeiten bei musikphysiologischen Beratungen angeboten. Ein wesentlicher Bestandteil sind der Einzelunterricht in Angewandter Musikphysiologie mit dem eigenen Instrument bzw. Gesangsfach und ein supervidiertes Unterrichtspraktikum mit individueller Arbeit an Fallbeispielen. Den Abschluss bildet nach einem Projektmanagement-Kurs die Durchführung und Evaluation eines institutionell relevanten musikphysiologischen Projektes in Verknüpfung mit einer Diplomarbeit.

Die Absolventen dieses Weiterbildungsstudiums sind selbst künstlerisch und musikpädagogisch an Hochschulen, Konservatorien und Musikschulen tätig und gehören inzwischen zu dem Dozierenden-Pool, welcher diverse musikpädagogisch-physiologische Angebote wie Referate, Kurse, Workshops und Einzelberatungen zur Verfügung stellt. Inzwischen haben mehrere Musikschulen und Musikhochschulen musikphysiologische Lehr- und Beratungsdeputate in ihrem Curriculum verankert. Die Zahl der von Absolventen gegebenen Weiterbildungskurse summiert sich bereits auf über 170. Mit den Kursen der Dozierenden zusammengerechnet haben in den letzten zwölf Jahren über 300 musikphysiologische Weiterbildungskurse stattgefunden.

Musikphysiologie an der ZHdK
 

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