Auf den Spuren der Musikalität von Tieren

Musik scheint tief in unserer biologischen Veranlagung verankert zu sein. Diesen Schluss zieht ein internationales Team rund um Marisa Hoeschele vom Department für Kognitionsbiologie der Universität Wien auf Basis verschiedener evolutionsbiologischer Studien.

Eine junge Blaumeise muss ihren Gesang erlernen. Foto: Harry Kroppach/pixelio.de,SMPV

In einem Übersichtsartikel im Fachjournal Philosophical Transactions of the Royal Society B gibt sich das Team überzeugt, dass es mithilfe der Verhaltensforschung von Tieren möglich ist, die Fundamente der menschlichen Musikalität zu rekonstruieren. Vergleichend könne etwa untersucht werden, ob Tierarten bestimmte musikalische Merkmale der menschlichen Musikalität teilen.

Genauso wie es Parallelen in der Musik verschiedener Kulturen gibt, finden sich laut der Wiener Forscherin Ähnlichkeiten in den Lauten und der Wahrnehmung zwischen verschiedenen Tierarten. Beispielsweise müssen einige Singvögel als Jungvögel ihre Gesänge erlernen – dies ist in der Tierwelt eine relativ seltene Fähigkeit und Voraussetzung dafür, dass neue Gesänge entstehen können.

Einige Tierarten können sogar, ähnlich wie die Menschen, Musik Komponisten oder Genres zuordnen. Bislang wurde hierzu nur wenig erforscht, aber es scheint, dass es in der Tierwelt nicht nur viele Parallelen zu menschlichen musikalischen Fähigkeiten gibt, sondern auch, dass viele Tierarten Bestandteile der Musik so wahrnehmen wie wir auch, und dass wenigstens einige ähnliche Aspekte wie wir in der Musik geniessen.

Originalartikel:
Hoeschele, M., Merchant, H., Kikuchi, Y., Hattori, Y., ten Cate, C. (2015). Searching for the origins of musicality across species. Philosophical Transactions of the Royal Society B, 370(1664). DOI: 10.1098/rstb.2014.0094
 

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