Von der Nische zur Szene

Festivals für Neue Musik prägen zusehends das urbane Kulturleben. Ein Projekt des österreichischen Wissenschaftsfonds FWF beschreibt anhand von drei internationalen Beispielen die Entstehung und Wirkung dieser zeitgenössischen Plattformen.

Klangforum Wien. Foto: Judith Schlosser,SMPV

Musikwissenschafterinnen und -wissenschafter erforschen unter der Leitung von Simone Heilgendorff von der Universität Salzburg erstmals länderübergreifend die internationale Szene der neuen Kunstmusik. Renommierte Festivals in drei europäischen Hauptstädten stehen im Zentrum des Forschungsprojekts: das Festival Warschauer Herbst, das Pariser Festival d’Automne und das Festival Wien Modern.

Neben der Aufarbeitung von historischem Material versucht das international besetzte Forscherteam vor allem den Wandel in der Szene der neuen Musik abzubilden. Untersucht werden inhaltliche Aspekte, aber auch Faktoren wie Musikmanagement und -vermittlung. Als zentraler Teil des Erfolgs von Festivals stehen auch die Akteurinnen und Akteure im Fokus der Analysen: vor allem die Kuratorinnen und Kuratoren, Komponistinnen und Komponisten sowie die Musikerinnen und Musiker.

Das Forscherteam analysiert die Lebenswege ausgewählter Personen und Ensembles in biografischen Porträts, zum Beispiel von Jagoda Szmytka, Georg Friedrich Haas, Hugues Dufourt oder Helmut Lachenmann und des Ensemble Intercontemporain, Klangforum Wien und Orkiestra Muzyki Nowej.

Schliesslich ist auch das Publikum Teil des Forschungsprojekts, das in ausführlichen Befragungen, die 2014 durchgeführt wurden, Antworten liefert auf Fragen zu Alter, Bildung, Motivation, Erwartungen, Internationalität und zu den eigenen Verbindungen zu zeitgenössischer (Kunst-)Musik. Am 22. November findet in Wien die Präsentation der Resultate der Publikumsbefragung bei Wien Modern statt.

Mehr Infos: uni-salzburg.at/index.php?id=63709
 

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