Corona-Abstände im Orchester

Aus einer Studie des LMU Klinikums München, des Universitätsklinikums Erlangen und des Bayerischen Rundfunks zu Corona-Ansteckungsrisiken liegen weitere Ergebnisse zu Abständen im Orchester vor.

Flötistin während der Versuchsreihe im BR-Studio (Bild: Bayerischer Rundfunk),SMPV

Bei der Auswertung der Daten ging es um die Aerosolausbreitung beim Spielen von Blasinstrumenten, die mit Mitgliedern des Symphonieorchesters des BR untersucht wurde. Den Ergebnissen zufolge könnten die Abstände im Orchester zumindest zur Seite geringer ausfallen, als derzeit empfohlen wird. Gefördert wurden die Untersuchungen vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.

Die Auswertung der Messungen über die abgestrahlten Aerosol-Wolken ergab: Zu ihren Kollegen nach vorne sollten die Musikerinnen und Musiker einen grösseren Abstand einhalten als zur Seite. Immer vorausgesetzt, dass der Raum permanent gelüftet wird und damit die Aerosole regelmässig durch Frischluft entfernt werden.

Für die Trompete und die Klarinette wurden im Mittel Abstände der Wolke vom Mund von 0,9 Meter gemessen. Vereinzelte Musiker erreichten jedoch auch Weiten von 1,5 Meter, so dass Sicherheitsabstände von 2 Meter nach vorne sinnhaft erscheinen. Bei der Querflöte erreichte die gemessene Impulsabstrahlung nach vorne über das Mundstück jedoch sogar Weiten von bis zu 2 Meter. Daher sind Sicherheitsabstände von 2 Meter hier als zu gering und 3 Meter als angemessen zu bewerten. Die Abstrahlung zur Seite blieb bei allen Musikern unter einem Meter. Ein Sicherheitsabstand von 1,5 Meter erscheint daher, im Gegensatz zu den bisher empfohlenen 2 Metern, hinreichend.

Originalartikel:
https://www.lmu-klinikum.de/aktuelles/pressemitteilungen/ergebnisse-aus-aerosol-studie-mit-dem-symphonieorchester-des-br/99facfa2b6c72864

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