Klassik ist in der Stadt zu Hause

Wer in einer Grossstadt wohnt, nutzt kulturelle Angebote stärker als die Bevölkerung im ländlichen Raum. Das gilt für fast alle Sparten, besonders aber für klassische Konzerte und Kunstausstellungen.

Ein Ausnahmefall: das Glyndebourn-Opernhaus im ländlichen Raum. Foto: Charlie Dave (s. unten),SMPV

Im Vergleich mit Bewohnerinnen und Bewohnern ländlicher Gebiete gehen Grossstädter mehr als doppelt so häufig in klassische Konzerte und Kunstausstellungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), die im Rahmen des Projekts «Kulturelle Bildung und Kulturpartizipation in Deutschland» erstellt wurde.

Dazu wurde im Jahr 2018 eine Basisstudie durchgeführt, in der 2592 Personen ab 15 Jahren in Face-to-Face-Interviews befragt wurden. Gleichzeitig wurde die Versorgung der Gemeinden mit Kultureinrichtungen wie Opernhäusern und Kinos anhand offizieller Statistiken ermittelt. In Orten unter 50 000 Einwohnern liegt die Chance, ein Theater oder Orchester anzutreffen, bei nahezu null.

Insgesamt sind Kulturbesuche ziemlich selten: Nur ein Teil der Bevölkerung nimmt die untersuchten Kulturangebote überhaupt wahr, sodass im Durchschnitt ein einziger Besuch pro Jahr der Normalfall ist. Am häufigsten gehen die Menschen ins Kino: die grossstädtische Bevölkerung 4,2 Mal im Jahr, die ländliche Bevölkerung 2,7 Mal im Jahr. Bei Klassikkonzerten und Opern liegen die jeweiligen Durchschnittszahlen bei 1,4 für die grossstädtischen Ballungsräume und 0,6 für weniger besiedelte Regionen.

Mehr Infos: https://kulturpartizipation.uni-mainz.de

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