Musik als Beruf – auch in Zukunft systemrelevant!

SONART erhebt die Stimme

SONART will an diesen Entwicklungen teilhaben – und sie mitprägen. Der Vorstand und die Geschäftsstelle von SONART haben sich deshalb in den letzten Monaten intensiv mit den folgenden vier zentralen Fragen beschäftigt:
• Wie können wir kurzfristig und ganz aktuell die soziale und wirtschaftliche Lage unserer Mitglieder und ihre berufliche Sicherheit sichern und verbessern?
• In welchen Partnerschaften auf nationaler und regionaler Ebene können wir die Interessen von Kultur und Musik gegenüber der Politik, der Administration und der Wirtschaft wahrnehmen?
• Wie schaffen wir es, den Beruf der professionellen Musikschaffenden in der Gesellschaft noch stärker zu verankern und Musik als systemrelevante Komponente des Lebens zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen?
• Welche innovativen Konzepte (inhaltlich, aber auch strukturell und technisch) sollen wir für das künftige Musikleben «post Corona» unterstützen und in den Fokus rücken?
Unsere Gedankengänge gehen natürlich von der aktuellen prekären Situation aus: Unsere Mitarbeitenden und der Vorstand haben sich deshalb schwergewichtig mit der Ausgestaltung der neu verordneten Ausfallentschädigungen, Nothilfeprogramme sowie den Erwerbsersatz-Regelungen und Kurzarbeitskonzepten beschäftigt. Zusammen mit den Partnerorganisationen hat SONART der Politik klarzumachen versucht, was die spezifischen Besonderheiten des Musikberufs sind – und dass man nicht plötzlich mit einem Bruchteil seines bisher schon bescheidenen Einkommens überleben kann. Unsere Erkenntnis: Ohne Zusammengehen mit allen anderen Kulturinstitutionen hat man keine Chance. Deshalb war SONART eine engagierte Stimme im Rahmen der nationalen Taskforce Culture und so im direkten Gespräch mit Behörden, Parlamentarier*innen und Bundesrat. Unser Ehrgeiz war und ist es, unsere Mitglieder dabei rasch und zuverlässig über den jeweiligen Stand der Dinge zu informieren.

Vorausschauend denken

Das Tagesgeschäft ist existenziell, aber dabei wollen wir nicht bleiben. Es geht jetzt auch darum, sich in allen relevanten Fragen mit zukunftsträchtigen Konzepten zu beschäftigen und diese mitzugestalten. Was entwickelt sich in den nächsten 5 bis 10 Jahren? In verschiedenen Schwerpunktprojekten wollen wir das in den nächsten Monaten konkret angehen. Im Zentrum stehen dabei folgende Punkte:
• Was ist das Berufsbild und was sind die beruflichen Perspektiven von Musikerinnen und Musikern? Was sind die erforderlichen «Skills» neben dem Musizieren? Das Berufsbild wandelt sich dabei stark und heute arbeiten die allermeisten professionellen Musikschaffenden in einem breiten Spektrum an freien und angestellten Tätigkeiten. Sie sind auf der Bühne, unterrichten, sind multimedial vernetzt, veranstalten Konzerte, vermitteln Musik, organisieren, wirtschaften und managen digital.
• Wie sieht die künftige soziale und wirtschaftliche Absicherung im Musikberuf aus? Wie können die Anteile an freier künstlerischer Tätigkeit in Zukunft abgegolten werden? Muss ein «Bürgerlohn» für Kulturschaffende kommen, indem die Gesellschaft den Mehrwert, den Musik und Kunst erzeugen, direkt abgilt? Wie sieht ein sicheres Vorsorgemodell aus?
• Wie müssen die künftigen kulturpolitischen Rahmenbedingungen aussehen? Reichen die heutigen Anstrengungen von Bund und Kantonen in einem föderalistischen Kulturförderungskonzept aus, oder braucht es nicht eher neue Grundlagen und harmonisierte Konzepte in einem guten Mix von öffentlichen und privaten Aktivitäten? Wie können – nebst Qualität! – Innovation und Internationalität stärker gefördert werden?

Alle diese Fragen und Herausforderungen sind kein Selbstzweck. Für SONART stehen in erster Linie die Mitglieder im Zentrum. Deren Befindlichkeiten, Forderungen, Denkweisen und Kreativität wollen wir in die Ausgestaltung unserer Zukunft mit einbeziehen. So wollen wir eine vernehmbare und klare Stimme sein im Konzert der Kultur!

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