Dem guten Stadtklang auf der Spur

Expertinnen und Experten der Hochschule Luzern, darunter der Klangforscher und Klangkünstler Andres Bosshard, haben die Klangqualitäten von Innenhöfen verschiedener Überbauungen untersucht. Ziel war herauszufinden, wie die Qualität des Stadtklangs effizient verbessert werden kann.

Foto: Camilo Montes / Unsplash (s. unten),SMPV

Um den «Stadtklang» einer Überbauung zu erforschen, müssen zwei Fragen geklärt werden: Was hört man, wenn man sich im Hof aufhält? Und welche Wirkung haben die Gebäude darauf? Dabei beeinflussen drei «Raumschalen» das, was eine Person hört: Erstens die Umgebung ausserhalb der Überbauung – die umgebenden Strassen und deren (Verkehrs-)lärm. Zweitens der Raum zwischen den Häusern mit den Aktivitäten im Innenhof. Und drittens der Nahraum im Umkreis von fünf Metern rund um eine Person oder Gruppe und deren Gespräche.

Um das Zusammenspiel dieser drei Raumschalen zu untersuchen, führte das Projektteam, darunter Klangforscher und Klangkünstler Andres Bosshard, in verschiedenen Innenhöfen Expertenbegehungen mit Tonaufnahmen durch und wertete diese systematisch aus. Dabei ging es unter anderem darum, die Geräusche genau zu erfassen. Durch die Variation von Bauteilen konnten deren Auswirkungen auf die Akustik des Hofs untersucht werden.

Eine wichtige Erkenntnis daraus ist: Leiser ist nicht immer besser, denn neben Ruhe ist auch Diskretion ein Anspruch, den Bewohnerinnen und Bewohner an einen Innenhof stellen. Das Ziel der akustischen Hofgestaltung ist eine ausgewogene Klangkombination aus allen drei Raumschalen.

Publikation zur Forschung: Sturm, Ulrike, Bürgin, Matthias und Schubert, Axel (Hrsg.): Stadtklang. Wege zu einer hörenswerten Stadt, Band 2: Klangraumgestaltung von Aussenräumen, vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, www.vdf.ethz.ch, 112 Seiten, ISBN 978-3-7281-3939-9
 

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