Musik hat universale Eigenschaften

Teams der Universität Harvard und der Universität Wien kommen zum Schluss, dass die menschliche Musikalität alle Kulturen der Welt vereint.

Foto: Dietmar Meinert / pixelio.de (s. unten),SMPV

Laut Samuel Mehr von der Universität Harvard ist Tanzmusik schnell und rhythmisch, Schlaflieder sind sanft und langsam – dies gilt weltweit. Zudem zeigten sich in allen Kulturen Tonarten: Der Aufbau von kleinen Notenfolgen von einer Basisnote wie in der westlichen diatonischen Tonleiter. Lieder, die zur Heilung beitragen sollen, bestehen im Vergleich zu Liebesliedern meist aus wenigen, eng beieinanderliegenden Noten. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass es tatsächlich universelle Charakteristiken für Musik gibt, die womöglich grundlegende Gemeinsamkeiten aufweisen – eine fundamentale menschliche Musikalität.

In einem Science-Perspective-Artikel in der gleichen Ausgabe kommentieren Tecumseh Fitch und Tudor Popescu von der Universität Wien die Schlussfolgerungen. Die menschliche Musikalität basiert grundlegend auf einer kleinen Anzahl von fixen Säulen: fest einprogrammierten Prädispositionen, die den Menschen durch die uralte physiologische Infrastruktur unserer gemeinsamen Biologie mitgegeben wurden. Diese musikalischen Säulen werden dann mit den Eigenheiten jeder individuellen Kultur gewürzt, aus dem das kaleidoskopische Sortiment hervorgeht, welches wir in der Weltmusik finden.

Originalartikel:
W. Tecumseh Fitch, Tudor Popescu; Science, 2019
Veröffentlicht in der Artikelreihe ‚Perspektiven‘ des Magazins.
DOI: 10.1126/science.aay2214
 

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