Gründung einer Meyerbeer-Gesellschaft

In der Deutschen Oper Berlin wird am 5. September mit einem Festakt die erste Giacomo-Meyerbeer-Gesellschaft ins Leben gerufen. Sie will dem Werk des deutsch-jüdischen Komponisten zu mehr Beachtung verhelfen.

Giacomo Meyerbeer, Lithographie von Josef Kriehuber, 1847 (Schnitt). Nachweis s. unten,SMPV

Im öffentlichen Bewusstsein, schreibt die Gesellschaft, sei Giacomo Meyerbeer bisher fast ausschliesslich als Komponist der Grand Opéra im Gedächtnis. Dass er auch religiöse Lieder komponiert habe, sei nahezu unbekannt und werde erst jetzt neu entdeckt. Zu seiner Zeit war Meyerbeer bestens vernetzt mit den wichtigsten Komponisten und Intellektuellen.

In den Synagogen der Welt hingegen gehörte Giacomo Meyerbeer zum festen Bestandteil des Gottesdienstes. Darüber hinaus spielte zu Meyerbeers Lebzeiten auch seine Familie eine wichtige Rolle. Sie setzte Massstäbe bezüglich der musikalischen Salonkultur im historischen Berlin, vergleichbar mit der Familie Mendelssohn Bartholdy, und war zudem eine wichtige Kulturträgerin und Mäzenin der deutsch-jüdischen Wissenschafts- und Kulturgeschichte.

Bis heute leidet der Ruf Meyerbeers unter den antijüdischen Ressentiments. Schirmherr der Gesellschaft ist der Intendant der Deutschen Oper Berlin, Dietmar Schwarz.

Mehr Infos: meyerbeer-gesellschaft.de

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