Kombinationstöne definieren Geigenklang

Italenische Forscher weisen nach, dass sogenannte «Tartini»-Töne real sind und sich vor allem im Klangbild historischer Geigen finden. Moderne, industriell gerfetigte Violinen weisen deutlich weniger Kombinationstöne auf.

Rose Miller / unsplash.com,SMPV

Italienische Forscher haben die Kombinationstöne, die von einem Satz von Geigen unterschiedlicher Qualität und unterschiedlichen Alters erzeugt werden, beim zweistimmigen Spiel untersucht. Sie identifizierten solche «Tartini»-Töne in allen Geigen. Die stärksten traten bei einer Frequenz unterhalb des tieferen Tons eines Intervalls auf. Die Amplitude ist stark abhängig von der Geige und vom gespielten Intervall und war bei zwei alten italienischen Geigen am grössten.

Industriell gefertige Geigen zeigten deutlich weniger Kombinationstöne. Ein Hörtest mit ausgewählten Intervallen und Geigen zeigte, dass die Unterschiede zwischen Intervallen mit und ohne Kombinationstönen von einer Gruppe von Profi- und Amateurmusikern korrekt erkannt wurden. Den Kombinationstönen kommt in der Qualität des Klanges einer Geige demnach Bedeutung zu.

Tartini-Töne sind nach dem Komponisten Giuseppe Tartini benannt, der sie 1714 erwähnte. Allerdings wurden sie zuvor schon vom deutschen Musiktheoretiker Georg Andreas Sorge beschrieben. Es wurde lange angenommen, dass Tartini-Töne einfach eine auditive Illusion sind, die durch die Vibrationen im Innenohr erzeugt werden, wenn zwei Töne gleichzeitig erklingen. Das gleiche Forschungsteam bewies jedoch im Jahr 2020, dass die Töne tatsächlich auch physisch existieren.

Originalartikel:
https://asa.scitation.org/doi/full/10.1121/10.0014600

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