Musiknutzung in Frankreich

Alle zehn Jahre untersucht der französische Staat die Musiknutzung seiner Bürger. Der Konsum steigt stark, für die Klassik sieht es allerdings nicht gut aus.

Der grosse Saal in der Pariser Philharmonie. Bild (Ausschnitt): BastienM/wikicommons (Link s. unten)

Laut der Erhebung haben noch nie so viele Franzosen unabhängig vom Stil Musik gehört. 81 Prozent der Befragten erklärten, Musik zu hören, und 57 Prozent gaben an, dies jeden Tag zu tun. 2008 waren es noch 34 Prozent und 1973 9 Prozent. Grund für das explosive Wachstum sind Streamingplattformen wie Spotify oder Deezer.

Rock- oder Jazzkonzerte werden hingegen immer seltener besucht (11 Prozent im Jahr 2018 gegenüber 13 Prozent im Jahr 1997). Das Gleiche gilt für klassische Musik, deren Besucherzahlen bei Konzerten weiter sinken. Nur 6 Prozent der Befragten gingen dorthin, verglichen mit 9 Prozent im Jahr 1997.

Die Studie bestätigt auch das Altern der Zuschauer von Klassikkonzerten, hauptsächlich vertreten durch die Babyboom-Generation, die am häufigsten klassische Konzerte besuchte, ein Trend, der bereits in früheren Studien beobachtet wurde. Nur 15 Prozent der 15- bis 28-Jährigen gingen im Laufe des Jahres in einen Konzertsaal, um klassische Musik zu hören.

Das Französische Kulturministerium veröffentlicht etwa alle zehn Jahre eine umfassende Studie über die kulturellen Praktiken der Franzosen. Die sechste Ausgabe wurde von Februar 2018 bis März 2019 mit einer Stichprobe von 9200 Personen über 15 Jahren  durchgeführt.

 

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