Shakuhachi - the bamboo flute from Japan

More than thirty years ago, Andreas Gutzwiller was the first to bring the bamboo flute shakuhachi and its tradition from Japan to Europe. The Chikuyusha.ch association has been promoting this music in Switzerland for eight years.

 Foto: Wolfgang Hessler

Die Wurzeln der Shakuhachi sind unbekannt Das Instrument stammt aus China und gelangte, Legenden zufolge, im 13. oder 14. Jahrhundert nach Japan, wo es zunächst von lose organisierten Bettelmönchen gespielt wurde. Nach den Wirren der Bürgerkriege Ende des 16. Jahrhunderts formierten sich diese Mönche zu einem Orden, der seinen Ursprung auf den chinesischen Zenmeister Fuke zurückführt und dessen Wahrzeichen die Shakuhachi wird. In der Folge tritt jedoch eine singuläre Entwicklung ein insofern, als sich die Fuke-Mönche intensiv um das Instrument bemühen und eine einzigartige Form meditativer Praxis schaffen, in deren Zentrum Atem und Ton stehen.

Wahrhaft absolute Musik

Da der Atem bei Meditationsübungen von zentraler Bedeutung ist, dient das Spielen der Shakuhachi dazu, den Atem zu lenken und zu kontrollieren. In diesem Geist wird die Musik gespielt. Durch diese Praxis entstand eine sehr komplexe Musik, die jedoch als «geistige Übung in Tönen» galt. Deshalb wurde sie auch nicht in Konzerten gespielt und Aussenstehende dürften die Stücke («Honkyoku» – die «eigentliche Musik») nie zu Gehör bekommen haben.

Was so in der Abgeschlossenheit von der Gesellschaft entstand, war eine ganz eigentümliche Musik, der zwar japanische Skalen, Rhythmen und Formen zugrunde lagen, die aber seltsam umgewandelt und ins Extrem gesteigert erschien: eine Musik, die nur dem Atem und den reichen klanglichen Möglichkeiten des Instrumentes verpflichtet war und die keinerlei Rücksichten auf den Geschmack eines ohnehin nicht vorhandenen Publikums zu nehmen hatte – in anderen Worten eine wahrhaft absolute Musik.

The differences between the countries of Asia and the West are emphasized time and again, and of course they also manifest themselves in the music. But as different as the conditions under which music is created may be, and as different and strange as the compositions may turn out to be - honkyoku can stand for themselves, and it can only be an enrichment for any musician who is serious about his profession to leave the beaten track and venture into new territory. When he looks back, his view will be new and fresh.

Shakuhachi in Europa und der Schweiz

More than thirty years ago, Andreas Gutzwiller was the first to bring the tradition of the bamboo flute shakuhachi from Japan to Europe and began teaching at the Institute for Non-European Music at the Basel Academy of Music. It is thanks to his initiative that five of his students in Basel, Zurich and Lucerne are now continuing this work. Eight years ago, the association Chikuyusha.ch Shakuhachi Society Switzerland (chikuyusha.ch) gegründet, um die verschiedenen Traditionen im Spielen dieses Instrumentes zusammenzufassen (Genf ist als Unterrichtsort dazugekommen), die Kontakte der Spieler untereinander zu beleben und Kurse anzubieten, die den Instrumentalunterricht ergänzen und das Zusammenspiel mit den Saiteninstrumenten Shamisen und Koto zu fördern. Somit bietet sich eine konkrete Möglichkeit, über die Musik Japans nicht nur zu lesen und sie allenfalls zu hören, sondern selbst zum Instrument zu greifen und kennenzulernen.

Die Website des Vereins Shakuhachi Gesellschaft Schweiz – chikuyusha.ch vermittelt grundlegendes Wissen über das Instrument, über seine Geschichte und Musik, informiert über die Lehrerinnen und Lehrer, über Veranstaltungen wie Konzerte und Workshops und gibt einen Abriss der Geschichte der Shakuhachi in der Schweiz; Links zur International Shakuhachi Society und zur European Shakuhachi Society sowie zum Stammhaus unserer Tradition in Tokyo ergänzen den Einblick.

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