Zeugnis mittelalterlicher Musikgeschichte

Das Historische Museum Thurgau übernimmt als Leihgabe in die Ausstellung «Zankapfel Thurgau» das weltberühmte Graduale aus dem Kloster St. Katharinental eine der kostbarsten und prachtvollsten Handschriften der Schweiz.

Ausschnitt aus dem Graduale aus dem Kloster St. Katharinental (Bild: zvg)

Das Graduale aus dem ehemaligen Kloster St. Katharinental, ein dreizehn Kilogramm schweres Choralbuch aus dem Jahr 1312, gehört zu den kostbarsten und prachtvollsten Handschriften unseres Landes. Es enthält zahlreiche künstlerisch hochwertige Miniaturen auf Goldgrund, filigrane Initialen, Musiknoten und lateinische Liedtexte. Das Schweizerische Nationalmuseum ersteigerte es vor knapp 60 Jahren mit finanzieller Beteiligung des Kantons Thurgau für 400’000 Franken aus dem Kunstmarkt zurück.

Ab 29. November ist es nun für zwei Monate im neu gestalteten Schloss Frauenfeld zu sehen, und zwar im Rahmen der Schlossausstellung «Zankapfel Thurgau», in welcher die turbulente, aber auch kunsthandwerklich produktive Zeitspanne des 14. und 15. Jahrhunderts thematisiert wird.

Am ersten Adventssonntag lässt das Spezialistenensemble La Morra zwei Gesänge aus dem Graduale erklingen. Vertiefend erklärt dazu Kunsthistorikerin Elke Jezler die Besonderheiten der exklusiven Thurgauer Mittelalterhandschrift. Familien und kleine Gäste werden zudem von den Schlossfiguren, der Kammerjungfer Barbara und der Köchin Elsi auf eine Reise ins mittelalterliche Alltags- und Klosterleben mitgenommen. Der Eintritt zum Adventssonntag (11 bis 17 Uhr) ist frei.
 

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