Eklatanter Musiklehrermangel in Österreich

In den österreichischen Schulen der 10- bis 14-Jährigen herrscht ein eklatanter Mangel an qualifizierten Musiklehrpersonen. Bis zu der Hälfte des Musikunterrichts wird derzeit nicht von ausgebildeten Lehrkräften gehalten, sondern provisorisch von fachfremden.

Foto: Martin Günther/pixelio.de

Wie dringend eine Erweiterung der Ausbildungskapazitäten nötig sei, schreibt der Österreichische Musikrat (ÖMR), zeige die Situation an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Österreichs grösste Musikuniversität kann jährlich in der Studienrichtung Musikerziehung Lehramt rund 45 neue Studierende aufnehmen. Im Raum Wien und Niederösterreich fehlen jedoch bereits jetzt rund 300 qualifizierte Musiklehrpersonen für die Neuen Mittelschulen.

Als Sofortmassnahme ist im Oktober an der Musikuniversität Wien ein neuer Masterstudiengang angelaufen, der Quereinsteigende mit künstlerischem Vorwissen und Berufspraxis zu Musiklehrpersonen für die Sekundarstufe ausbildet. Das reiche jedoch keineswegs aus, um die musikalische Grundausbildung an Schulen in Österreich quantitativ und qualitativ abzusichern, schreibt der ÖMR weiter.

Die Ausbildung von Musiklehrpersonen soll in Österreich seit einer Reform mit dem Titel «PädagogInnen-Bildung Neu» in enger Kooperation zwischen Pädagogischen Hochschulen und Musikuniversitäten erfolgen. In der Praxis verläuft die Umsetzung laut ÖMR jedoch nur schleppend. Die erforderliche Angleichung von Lehrplänen und Strukturen machten die Ausverhandlung von Kooperationsverträgen zu einer zeitintensiven Herausforderung.

Das könnte Sie auch interessieren