Österreichischer Musikunterricht in Gefahr

Der Österreichische Musikrat teilt mit, dass das Bildungsministerium des Landes per Erlass sämtliche Schulversuche an österreichischen Volksschulen gestoppt hat. Davon betroffen seien auch die rund 430 Volksschulklassen mit musikalischem Schwerpunkt in Österreich.

Foto: Jens Weber/pixelio.de

Im Mai erging laut dem Musikrat ein parlamentarischer Auftrag an die beiden zuständigen Ministerien (Bildung, Kunst und Kultur), Möglichkeiten für Impulse für den Musikunterricht auszuloten. Obwohl auch das aktuelle Regierungsprogramm den Ausbau kultureller Schwerpunktschulen vorsieht, entschied das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung per Erlass 12/2018, sämtliche Schulversuche an österreichischen Volksschulen aufzulassen.

Betroffen davon seien unter anderem bundesweit rund 8500 Schüler und Schülerinnen in 430 Klassen mit musikalischem Schwerpunkt. Bei den betroffenen Lehrpersonen und den Eltern der angemeldeten Kinder herrsche wenige Wochen vor dem neuen Schuljahr nun grosse Unsicherheit, wie es weitergehe. Einige Bundesländer sehen mittlerweile eine Auffanglösung vor, um Schwerpunktklassen für Musik im Schuljahr 2018/19 weiterzuführen zu können. Es besteht jedoch dringend Bedarf nach einer weiterführenden Lösung, denn die finanzielle Dotierung der Schwerpunktklassen ist über das kommende Schuljahr hinaus nicht gesichert.

Die Massnahme hat, so der Österreichische Musikrat weiter, eine weitere Verschlechterung der Situation des Musikunterrichts zur Folge, obwohl «sich die Regierung dazu bekannt hat, diese zu verbessern». Ohnehin sei der Musikunterricht in den Volksschulen derzeit nicht flächendeckend gewährleistet, da es an den Pädagogischen Hochschulen an einer musikalisch-fachspezifischen Ausbildung von Volksschullehrpersonen mangle. Seitens der Kultursprecherin der ÖVP, Maria Grossbauer, ist ein erster Fachdialog zu musikalischer Bildung Ende September geplant.

 

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