Tropfender Wasserhahn bedroht Domarchiv

Durch einen tropfenden Wasserhahn sind Tausende Notenblätter im Wiener Stephansdom in Mitleidenschaft gezogen worden. Ein Team der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Uni Wien hat das Archiv in mühseliger Kleinarbeit gerettet.

Wiener Stephansdom (Bild: Pixabay)

Ein tropfender Wasserhahn hatte lange Zeit unbemerkt die in einem Archivraum gelagerten historischen Bestände der Dommusik durchfeuchtet. Mehrere Zentimeter Wasser hatten sich am Boden angesammelt. Mit Schimmelflecken, verwaschener Tinte und gewelltem Papier präsentierten sich die historischen Noten bei der ersten Bergung.

Die Musikwissenschaftlerin Elisabeth Hilscher von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und ihre Studierenden von der Universität Wien arbeiteten zwei Semester lang an der Sanierung der historischen Quellen, die fachlich begutachtet, professionell gereinigt, dokumentiert und katalogisiert wurden. Damit können alle Musikalien in Kürze an ihren neuen Platz im Domarchiv gebracht werden, wo sie fachgerecht verwahrt und wieder für Forschung und Musikpraxis zugänglich gemacht werden.

Zu den wertvollsten nun restaurierten Beständen zählen Hymnare aus dem späten 17. und frühen 18. Jahrhundert sowie Abschriften von Werken Georg Reutters dem Jüngeren, von Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn sowie dessen Bruder Michael Haydn aus der Zeit um 1800, die mehrere Jahrzehnte im Dom im Gebrauch standen.

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