Blattlesen

Das Heft «Blattspieltraining von Anfang an» hat die musikalische Selbständigkeit zum Ziel. Dem aktiven Hören kommt dabei grosse Bedeutung zu.

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In der Reihe «Tastenforscher» ist im Holzschuhverlag eine weitere wertvolle Publikation erschienen. Guido Klaus weiss als Korrepetitor und Kapellmeister um die Bedeutung der Fähigkeit, vom Blatt zu spielen. Als Pädagoge setzt er sich dafür ein, dass das Blattspiel von Anfang an mit einbezogen wird, um das Spiel nach Ohr und das Lernen durch Nachahmung zu unterstützen. Dabei verfolgt er das Ziel, die Lernenden zu einer oft fehlenden musikalischen Selbständigkeit hinzuführen.

Das Heft ist klar strukturiert und in der Progression geschickt aufgebaut. Mir gefällt, dass Klaus zuerst den grossen Noten-Tasten-Überblick gibt und mit den Noten C und G gleich die ganze Tastatur mit Leseübungen ohne festen Puls erkunden lässt. Das Erkennen von kleinen Tongruppen in Kombination mit dem fliessenden Vorauslesen des nächsten Anfangstones soll das zusammenfassende Lesen als Grundfertigkeit fördern. Ergänzend dazu gibt es Abschnitte mit blossem Rhythmustraining, bevor dann Tonhöhe und Rhythmus in kleinen einstimmigen, später zweistimmigen Melodien zusammengefügt werden.

Eine weitere Basiskompetenz für flüssiges Lesen ist das Erkennen und Greifen von einzelnen Intervallbildern und Dreiklängen. Dazu gibt es zahlreiche Übungsbeispiele und Notenrätsel. Nach der theoretischen Einführung der Versetzungszeichen sollen sie in Tonleitern nach Gehör gesetzt werden. Die Bedeutung des aktiven Hörens für das Blattlesen kann nicht genug betont werden.

Dieses Heft wendet sich wohl eher an ältere Kinder und Jugendliche und eignet sich auch im Unterricht bestens als Eröffnung, als Rhythmisierung oder für «faule Wochen», in denen nicht genug geübt werden konnte.

Guido Klaus: Tastenforscher, Blattspieltraining von Anfang an, VHR 3418, € 14.80. Holzschuh, Manching

 

 

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