Klingende Tafel

Im Gegensatz zu anderen Kompositionen Bibers ist diese Kammermusik einfach und in der vorliegenden Ausgabe für zwei verschiedene Besetzungen eingerichtet.

Heinrich Ignaz Franz Biber, Kupferstich oder Radierung von Paul Seel, 1680. Digitaler Portraitindex

1680 schrieb Heinrich Ignaz Franz Biber (1644–1704) sechs Suiten als Tafelmusik für seinen Brotherrn, den Fürsterzbischof Maximilian Gandolf von Kuenburg in Salzburg. Sie sind bewusst nicht zu schwierig, in klaren Formen und verzichten auf virtuose «Showeffekte» – im Gegensatzt zu den meisten von Bibers Instrumentalwerken.

Die vorliegenden zwei ersten Partiten sind vom Herausgeber mit heutigen Notenschlüsseln und Taktangaben versehen. In der Partita I umschliesst eine Largo-Sonata die Tanzsätze Allemanda, Courante, Sarabanda, Gavotte und Gigue. In der Partita II eröffnet eine Intrada drei Balletti im Alla-Breve-Takt, die von zwei ruhigen Sarabanden getrennt sind. Da die erste Viola nie die C-Saite beansprucht, gibt es dafür eine zusätzliche zweite Violinstimme, also könnten diese Suiten gut mit einem Streichquartett (-orchester) und Continuo gespielt werden.

Heinrich Ignaz Franz Biber: Mensa Sonora, Partiten I und II, für Violine, 2 Violen (2 Violinen, Viola) und Basso continuo, hg. von Markus Eberhardt, EW 1051, € 19.80, Walhall, Magdeburg

 

 

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