Verdichteter Wohlfühlfaktor

Die Aargauer Metal-Band Deep Sun hat ihr fünftes Album «Storyteller» herausgebracht.

Deep Sun. Foto: zVg

Es gibt ja Stimmen, die sagen, dass Heavy Metal sich nah an der klassischen Musik bewege. Nun, das ist wohl von Fall zu Fall zu unterscheiden. Virtuosität am Instrument oder in der Stimme ist jedenfalls bei nicht wenigen Metal-Bands anzutreffen. Und: Viele Musiker, die sich in dieser mitunter lustigen Szene tummeln, haben professionelle Ausbildungen hinter sich.

Der Keyboarder Thomas Hiebaum sieht sich als Komponist der Aargauer Symphonic-Metal-Band Deep Sun, die seit nunmehr fast 20 Jahren besteht. Das Quintett mischt auf seinem neuen Album Storyteller so allerhand zusammen. Hier die typisch verzerrte Metal-Gitarre mitsamt harten rhythmischen Riffs und das Drumset mitsamt schnellen Bass-Attacken. Dort die dichten, oft an ein Streichorchester erinnernden Keyboard-Sounds und die hohe, sich stets in getragenen Melodien bewegende Sopranstimme von Debora Lavagnolo.

Lavagnolo schreibt die Texte selbst. Es geht um Mystik, um – wie es in den Songbeschreibungen heisst – den «Triumph der Wiedergeburt», um «Geschichten aus den Wäldern oder von den Seen» oder um die «unumstössliche Stärke der Frauen». Man ahnt: Ein gewisses, dem Symphonic Metal wohl eingeschriebenes Pathos ist da nicht fern und es wird auch eingelöst in Form dichter, noch dazu mit viel Hall und Kompression klangtechnisch arg aufgebauschter Klangballungen. Also: Es gibt viele virtuose Einlagen des Gitarristen und des Schlagzeugers; auch viele Episoden zum Mitsingen und Einladungen zum Schunkeln mit «Wohlfühlfaktor». Aber irgendwann denkt man dann doch: Ein bisschen weniger von allem hätte es am Ende wohl auch getan.

Deep Sun: Storyteller. Power Blast Records

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