Das 36. Jahr der Tätigkeit des Jazz Club Chur laufe «miserabel» und könne durchaus auch das Letzte sein. Das liege nicht am Publikum oder dem musikalischen Programm, sondern «hauptsächlich an der abrupten Wende in der Kulturpolitik des Kantons», schreibt der Club.

Dem Jazz CLub Chur sei ohne irgendeine Voranzeige oder Begründung die seit Mitte der 1990er-Jahre weitgehend unverändert gebliebene jährliche Defizitgarantie von 18’000 Franken auf gut 9’000 Franken praktisch halbiert worden, schreibt der Club-Präsident Andrea Engi.

Er stehe nun «ziemlich fassungslos» mit einem zu gross angelegten Programm da, dessen Finanzierung in keinster Weise gesichert sei. Die noch nicht ganz abgeschlossene Planung eines bedeutenden Konzertes mit einer internationalen Konzertagentur müsse er abbrechen, ohne einen Ersatz anbieten zu können. Die weitere Planung habe er sistiert.

Laut einem Bericht der Südostschweiz ist der Entscheid eine Folge der Neuordnung der kantonalen Vergabepraxis, die seit dem 1. Januar 2013 in Kraft ist. Danach würden die Gesuche kleinerer Veranstalter nicht mehr in den Hoheitsbereich der kantonalen Kulturförderungskommission fallen, sondern vom Amt für Kultur direkt behandelt.

Regierungsrat Martin Jäger sehe in der Neuordnung «keine abrupte Wende der Kulturpolitik», schreibt die Zeitung.

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