Schallpattenkritik zeichnet La Scintilla und Bartoli aus

Die Produktion von Vincenzo Bellinis Norma der Mezzosopranistin Cecilia Bartoli und dem Orchestra La Scintilla unter der Leitung von Giovanni Antonini (Decca) hat einen Jahrespreis der deutschen Schallpattenkritik zugesprochen erhalten.

Foto: Nikolaus Gatter

Es gebe die traditionelle Linie der Norma-Lesarten, mit Maria Callas, Joan Sutherland oder Edita Gruberova. Und es gebe Cecilia Bartoli, schreibt die Jury der Deutschen Schallplattenkritik.

Bartoli habe der Norma die Belcanto-Partie des ursprünglich gemeinten Fachs des Mezzosoprans zurückgegeben. Sie tue dies mit der ihr eigenen Kunst des Singens: ein Singen «quasi mit geballten Fäustchen, voll knallender Koloraturen, explosionshafter Fiorituren und unter gekonnter Überwindung jener leicht ältlichen Grandezza, wie sie uns, nicht zuletzt wegen der herkömmlichen Orchester, aus vielen Aufnahmen dieses Werkes entgegenweht».

Unter den diesjährigen Preisträgern finden sich überdies unter anderem Solo-Motetten von Antonio Vivaldi mit Julia Lezhneva und Il Giardino Armonico (Decca), Scarlattis Dove è amore è gelosia mit dem Hoforchester Schwarzenberg (Naxos) und eine Anniversary Edition mit Einspielungen von Alfred Cortot (EMI)

Der Preis der deutschen Schallplattenkritik wurde in seiner jetzigen Form im Jahr 1980 von einer Gruppe von Schallplattenkritikern gegründet, die sich im Dezember 1988 zu einem unabhängigen eingetragenen Verein zusammenschlossen; er knüpft an die Tradition des gleichnamigen ersten deutschen Schallplattenpreises an, der im Jahre 1963 von dem Bielefelder Verleger Richard Kaselowsky gestiftet wurde.
 

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