Frühes Bach-Bild im Bachhaus Eisenach

Das Bachhaus Eisenach erhält eines der frühesten Bildnisse von Johann Sebastian Bach als Dauerleihgabe. Das Ölgemälde diente um 1798 Kupferstichen zum Vorbild und wurde erst 1985 wieder entdeckt.

Foto des Porträts von André Nestler, Bachhaus Eisenach

Manche Experten halten laut der Mitteilung des Bachhauses sogar eine Entstehung zu Bachs Lebzeiten für möglich. Jedenfalls handele es sich um eine der drei oder vier ältesten Darstellungen Bachs auf einem Gemälde, die heute noch existieren, so der Bachhaus-Direktor Jörg Hansen.

Dass es sich bei dem Porträt, das ab dem 1. August im Bachhaus Eisenach gezeigt wird, um ein Bild von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) handelt, ist eindeutig: Genau wie auf dem 1746 von Elias Gottlob Haussmann gemalten Porträt im Leipziger Alten Rathaus hält der Dargestellte ein Notenblatt in der Hand – hier stehen darauf im Bass-Schlüssel die Musiknoten «B-A-C-H». Das Bild diente zahlreichen Bach-Kupferstichen als Vorbild, etwa dem auf dem Titelblatt der ersten Ausgabe der Allgemeinen Musikalischen Zeitung von 1798.

Das Ölgemälde auf Holz befand sich früher im Besitz des Königlichen Kupferstichkabinetts zu Berlin, das es 1860 von dem Musiklehrer Rössel in Berlin erworben hatte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde es erneut an einen Privateigentümer verkauft. Erst 1985 wurde die Bachforschung auf dieses Bild aufmerksam. Die Besitzerin hat sich nach einem Besuch der Ausstellung «Echt Bach», die das Bachhaus in diesem Frühjahr im Berliner Dom zeigte, zu einer Dauerleihgabe an das Eisenacher Museum entschlossen.

Es wird nun Bestandteil der Ausstellung zur Bach-Ikonographie, in die im Mai bereits das Bach-Pastell aus dem mutmasslichen Besitz Carl Philipp Emanuel Bachs eingefügt wurde, und die aus diesem Anlass erneut umgestaltet und ergänzt wird.

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