Bachs h-Moll-Messe ist Weltkulturerbe

Das Autograph der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach, BWV 232 ist zusammen mit Dokumenten zu Leben und Werk Luthers aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preussischer Kulturbesitz von der Unesco ins Register des Weltkulturerbes aufgenommen worden.

Seite 1 des Autographs, Kyrie, Ausschnitt. Abbildung: Staatsbibliothek zu Berlin – PK

Das Messe-Autograph ist Bestandteil der grossen Bach-Sammlung der Bibliothek mit etwa 80 Prozent aller überlieferten Kompositionen des Meisters. In der Musiksammlung befindet sich auch das bereits im Jahr 2001 in das Weltkulturerbe-Register aufgenommene Autograph der Sinfonie Nr. 9 von Ludwig van Beethoven.

Die h-Moll-Messe, Bachs letztes Chorwerk, stellte er kurz vor seinem Lebensende in den Jahren 1748-49 und damit in Vollendung seiner Meisterschaft fertig. Bach verwendete in seiner Messe historische und moderne Satzarten, Formen und Kompositionstechniken. So bildet die Auseinandersetzung Bachs mit tradierten Mustern einerseits und die Verwendung von modernen Satztechniken anderseits in einem einzigen Werk, der h-Moll-Messe, ein Alleinstellungsmerkmal.

Diese einzige vollständige Partitur aus Bachs Lebzeiten ist mit Tinte auf Papier verfasst, Bach verwendete 99 Blätter und vier Titelblätter. Eine Datierung durch den Meister selbst liegt nicht vor, sie lässt sich aber durch Schriftvergleiche ermitteln.

Unter den insgesamt zwölf neu ins Unesco-Register aufgenommenen Dokumenten finden sich überdies auch solche, die das Wirken Martin Luthers als Wegbereiter der Reformation im frühen 16. Jahrhundert bezeugen: einer der seltenen Plakatdrucke der 95 Ablassthesen sowie das Handexemplar Luthers der Hebräischen Bibelausgabe. Sie sind ebenfalls im Besitz der Staatsbibliothek zu Berlin.

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