Teile des Schott-Archivs Mainz neu in Basel

Die Paul Sacher Stiftung hat Bestände aus dem Archiv von Schott Music Mainz übernommen. Damit werden die in Basel gepflegten Sammlungen der Komponisten Hans Werner Henze, György Ligeti, Heinz Holliger, Aribert Reimann, Dieter Schnebel, Igor Strawinsky, Klaus Huber, Jürg Wyttenbach und Conrad Beck erweitert.

Eingang zur Paul Sacher Stiftung, Münsterplatz 4, Auf der Burg. Foto: Mattes/Wikicommons

In der Medienmitteilung heisst es:

«Die Paul Sacher Stiftung hat jüngst aus dem Verlags-Archiv von Schott Music in Mainz eine
grosse Anzahl bedeutender Partituren und Briefe erworben und kann damit ihre bereits
vorhandenen Sammlungen substantiell erweitern. Unter dem früheren Namen B. Schott’s
Söhne einer der Verleger Ludwig van Beethovens und Richard Wagners ist Schott heute
eines der grössten und traditionsreichsten Musikverlagshäuser der Welt, das sich stets auch für zeitgenössische Musik engagiert hat.

Von den in der Paul Sacher Stiftung vertretenen Komponisten haben Hans Werner
Henze, György Ligeti, Heinz Holliger, Aribert Reimann, Dieter Schnebel und teilweise auch
Igor Strawinsky, Klaus Huber, Jürg Wyttenbach und Conrad Beck ihre Werke bei Schott
verlegen lassen. Ihre Reinschriften gingen früher üblicherweise in den Besitz des Verlags
über. Insbesondere die Sammlung Hans Werner Henze erfährt einen immensen Zuwachs,
war der Komponist doch über fünfzig Jahre lang mit dem Mainzer Verlag verbunden und
liess dort bis 2001 alle seine Werke verlegen.

Unter den Manuskripten, die nun in die Paul Sacher Stiftung gelangten, befinden sich
etwa Hans Werner Henzes Reinschriften zu The Bassarids und Musen Siziliens. Aber auch
der handschriftliche Klavierauszug von Igor Strawinskys Violinkonzert, György Ligetis
Reinschriften von Lontano und Kammerkonzert oder Aribert Reimanns Oper Lear sind
dabei.

Insgesamt umfassen die nach Basel transferierten Teile des Schott-Archivs über 280
– zum Teil umfangreiche – Werkmanuskripte aus dem Zeitraum von 1927 bis 2018. Hinzu
kommen rund 3000 Originalbriefe, welche Einblick in die Entstehung der Werke und die
Umstände der jeweiligen Produktion und Uraufführung geben. Herstellungsunterlagen
dokumentieren überdies die Drucklegung der Werke (oftmals in verschiedenen Versionen);
viele von ihnen enthalten substantielle Korrekturen der Komponisten.

Die Materialien aus dem Schott-Archiv werden im Laufe des Jahres 2020 bearbeitet
und sollen so rasch wie möglich der Forschung zugänglich gemacht werden.»

Bildnachweis

Von User:Mattes – Eigenes Werk, CC BY 2.0 de
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21724401

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