Biel und Solothurn ersetzen «Mazeppa»

Stiftungsrat und Direktion TOBS (Theater Orchester Biel Solothurn) haben beschlossen, die Oper «Mazeppa» bis auf Weiteres durch das Friedenskonzert «Verdi per la pace» zu ersetzen.

Szenenbild aus der Bieler «Mazeppa»-Aufführung. Foto: Suzanne Schwiertz

Krieg und Elend auf der Bühne darzustellen sei immer schwierig, schreibt TOBS. Wenn dieser Krieg und dieses Elend auf der Opernbühne nun, wie im Falle von Mazeppa, «von der Realität eingeholt werden und in der Ukraine – wo die Oper angesiedelt ist – täglich Menschen sterben, wird es gar zum unmöglichen Unterfangen».

In Mazeppa gehe es nicht nur um eine tragische Liebesbeziehung, sondern auch um einen Unabhängigkeitskrieg zwischen dem damaligen Zarenrussland und der Ukraine, der bis ins 17. Jahrhundert zurückreiche. Der Stiftungsrat und die Direktion von TOBS kamen deshalb «zur Übereinstimmung, dass die Fiktion im Stück nicht von der bitteren Realität in der Ukraine getrennt werden kann».

Die vorübergehende Absetzung des Stücks habe nichts damit zu tun, dass Russisch gesungen wird oder russische Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne stehen. Es gehe um den Krieg von damals, der zu nah am Krieg von heute sei. Der erschütternde Krieg in der Ukraine bedeute «für uns nicht, dass wir keine russischen Stücke mehr aufführen oder Künstlerinnen und Künstler aus diesem Kulturkreis engagieren».

Theater Orchester Biel Solothurn legt grossen Wert darauf, dass das ganze Mazeppa-Team ins Ersatzprogramm einbezogen und in seinen Häusern auftreten wird.

Mehr Infos: www.tobs.ch
 

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