Schweizer Musikrat: Rückblick und Ausblick

Das vergangene Jahr war im Schweizer Musikrat geprägt durch interne Veränderungen und neue Herausforderungen, entsprechend wird auch in diesem Jahr die Arbeit nicht ausgehen.

Treffen der Musikräte Deutschlands, Österreichs und der Schweiz in Bern im September 2022. Foto: Sandra Tinner

 

Wie die Schweizer Musikzeitung im vergangenen Frühjahr berichtet hatte, gab es einen Wechsel in der Geschäftsleitung des Schweizer Musikrats. Ein gutes halbes Jahr später fand auch die geplante Übergabe der Leitung der politischen Arbeit von Stefano Kunz an die Geschäftsleiterin Sandra Tinner statt. Dieses halbe Jahr diente dazu, eine möglichst gute Einführung in die Themen zu gewährleisten, nichtsdestotrotz sind die Fussstapfen gross, in die es nach der 10jährigen Ära von Stefano Kunz zu treten gilt. Der Vorstand und die Geschäftsleitung des Schweizer Musikrats (SMR) hatten anfangs Dezember die Gelegenheit, Stefano Kunz mit einem Geschenk zu verabschieden. Die kurze Würdigung durch die Präsidentin Rosmarie Quadranti soll an dieser Stelle noch in schriftlicher Form nachgeholt werden:

Stefano Kunz wurde an der Delegiertenversammlung des SMR vom 14. April 2012 im Bahnhofbuffet Olten als Geschäftsführer gewählt. Diese Funktion übte er sechs Jahre lang aus, bevor er sie an seine Nachfolgerin Nina Rindlisbacher (heute bei SONART) übergab. Stefano blieb aber dem SMR für weitere vier Jahre erhalten als Leiter der politischen Arbeit. Von 2014 bis 2018 war Stefano Vizepräsident des Europäischen Musikrats (EMC), bei dem der SMR Mitglied ist. Die politischen Höhepunkte während der vergangenen 10 Jahre waren sicher die Annahme des Verfassungsartikels 67a zur musikalischen Bildung in der Schweiz (Abstimmung 2012) und die erfolgreiche Kampagne gegen die so genannte «No- Billag-Initiative» 2018. Auch organisierte Stefano Grossanlässe wie die Fête de la musique 2017 in Bern unter dem Slogan «Faites de la musique!». Auch «Jugend & Musik» und das «Musiklexikon Schweiz» waren Herzensangelegenheiten von Stefano. Für die «Parlamentarische Gruppe Musik » organisierte er drei Mal jährlich die Treffen für die Parlamentarier:innen und die Mitglieder des SMR. Stefano Kunz hat ein grosses Netzwerk mit vielen Kontakten aufgebaut, von dem der Schweizer Musikrat auch in Zukunft profitieren wird. Vorstand und Geschäftsleitung des Schweizer Musikrats danken Stefano sehr herzlich für sein jahrelanges Engagement für die Musik in der Schweiz und wünschen ihm bei seinen weiteren beruflichen, politischen und privaten Tätigkeiten alles Gute und viel Befriedigung.

Ausblick 2023

Wie die Mitglieder des Schweizer Musikrats bereits gemerkt haben, betreut Stefano Kunz im Namen des SMR ein Forschungsprojekt (in Zusammenarbeit mit TA-Swiss) zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf den Musikbereich in der Schweiz. Dazu werden dieses Jahr Befragungen bei unseren Mitgliedern stattfinden. Dieses Thema wird den Schweizer Musikrat in diesem Jahr auch politisch beschäftigen.

Wie allgemein bekannt, sind wir und alle im Musikbereich Aktiven nicht zufrieden mit Absatz 2 – «hochwertiger Musikunterricht an den Schulen » – des Verfassungsartikels 67a. Der Musikrat nimmt sich in diesem Jahr diesem Problem an, denn nach 10 Jahren der Umsetzung des Verfassungsartikels ist es höchste Zeit dazu. Der Schweizer Musikrat und seine Mitglieder werden sich im Frühjahr an der Vernehmlassung der Kulturbotschaft 2025 – 2028 beteiligen – die Vorarbeiten dazu haben längst begonnen.

Die politisch brennendsten Themen sind aber auch in diesem Jahr die Veränderungen im Kulturleben «nach» der Pandemie und während der aktuellen Energiekrise, dies in regelmässiger Zusammenarbeit mit der Taskforce Culture.

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