Studierendenmitglieder im SMPV

Seit 2017 nimmt der SMPV auch Studierende in den Verband auf, sofern sie im Studiengang Master Pädagogik Klassik oder Rock/Pop/Jazz sind. – Was schätzen unsere Studierendenmitglieder am SMPV, was erwarten sie vom Verband?

Auf meine sehr kurzfristige Anfrage an die Studierendenmitglieder hin haben sich drei von ihnen spontan die Zeit genommen, mir telefonisch oder per Zoom ein paar Fragen zu beantworten. Zufälligerweise sind alle drei Flötistinnen, und sie studieren alle an der HKB:

Dominique Bircher studiert im ersten Jahr Master Pädagogik. Im Januar wurde sie in den Vorstand des SMPV Bern gewählt, und sie ist somit das erste Studierendenmitglied im Vorstand einer Sektion des SMPV. In ihrem Motivationsschreiben stand unter anderem „Für mich ist das Unterrichten nicht nur eine Möglichkeit, Kindern Musik zu vermitteln. Ich lerne vor allem, mir selbst die bestmögliche Lehrerin zu sein, hoffentlich mein ganzes Leben lang.“
Lea Mirjam Hitz studiert im Master Performance, hat gerade erfolgreich ihre Masterprüfung Pädagogik abgelegt und freut sich darauf, ein Vollmitglied zu werden und endlich auch ein Profil auf mein-musikunterricht.ch zu bekommen. Sie unterrichtet bereits an der Musikschule Murgenthal.
Édua Nyilas ist gebürtige Ungarin, lebt aber seit ihrem Bachelorstudium in der Schweiz. Um sich ihr Studium im Master Pädagogik finanzieren zu können, arbeitet sie als Flötenlehrerin, Chorleiterin und Schulmusikerin.

Was hat euch dazu bewegt, SMPV-Mitglied zu werden?
Lea: Ich bin von einer Profi-Kollegin angeworben worden, die selbst MItglied ist. Und ich kannte natürlich schon die wichtigen und nützlichen Tariflisten. Und auch die Privatunterrichts-Plattform interessiert mich.
Dominique: Eine Kollegin hat mich auf den Verband aufmerksam gemacht. Für mich ist es v.a. interessant, mich mit anderen Musikpädagog*innen zu vernetzten und auch Kontakte in die Profimusiker*innen-Welt knüpfen zu können. Und ich schätze die Möglichkeit, mitgestalten zu können.
Édua: Ich habe immer wieder bei Dozierenden SMPV-Material gesehen und habe dann auf Google recherchiert. Dort habe ich sofort die beiden sehr professionell gemachten Plattformen entdeckt.

Welche SMPV-Dienstleistungen nutzt ihr schon und von welchen wollt ihr bald profitieren?
Dominique: Ich habe ein Profil auf rent-a-musician.ch, habe an einem Weiterbildungstag teilgenommen und konnte einmal von der Rechtsberatung profitieren. Bald möchte ich meine Schüler*innen an Musizierstunden auftreten lassen.
Édua: Ich habe auch ein Profil auf rent-a-musician.ch, bin froh, dass es die Tariflisten gibt, und ich werde sicher auch die Musizierstunden nutzen. Die Weiterbildungstage interessieren mich, aber die sind im Moment zu teuer für mich.
Lea: Bald kann ich ein Profil auf mein-musikunterricht.ch haben und die andere Plattform interessiert mich auch. Bei der Tarifliste würde ich mir wünschen, dass sie auch andere Lektionslängen einschliesst und dass es auch Tarife für Gruppenunterricht gibt.

 Was erwartet ihr vom SMPV gewerkschaftlich und politisch?
Édua: Der SMPV soll sich dafür einsetzen, dass an Musikschulen wirklich nur künstlerisch und pädagogisch professionell ausgebildete Lehrpersonen angestellt werden.
Dominique: Ganz allgemein soll er für die Rechte von professionellen Musiklehrpersonen einstehen. Wenn wir uns zusammenschliessen, haben unsere Anliegen mehr Gewicht.
Lea: Dass er sich gegen Dumpingpreise im Musikunterricht wehrt, ist wichtig.

Was sind die drängendsten Probleme in eurem Studien- und Berufsalltag und wie könnte der SMPV da helfen?
Alle: Wir haben zwar Berufskunde, aber wir wissen noch sehr wenig darüber, was wir praktisch im Übergang vom Studium zum Berufsalltag tun müssen. Wann müssen wir uns wo für welche Sozialversicherung anmelden, was braucht es, um (teilweise) selbständig-erwerbend zu werden, wie bewerben wir uns an Musikschulen und solche Fragen. Ein Merkblatt oder gar ein Kurs vom SMPV für Berufseinsteiger*innen wäre toll.

Dominique: Auch eine Liste, welche Stiftungen wir wofür anschreiben könnten, wäre hilfreich. Es ist ja auch nicht unwichtig zu wissen, wie wir unser Leben finanzieren können.
Édua: Genau, weil wir neben dem Studium arbeiten müssen, um es zu finanzieren, bleibt noch weniger Zeit fürs Üben auf dem Instrument, und wir haben sowieso schon viel zu viele Fächer, so dass fast nicht alles zu schaffen ist.
Lea: Vielleicht könnte uns der SMPV bei der Suche nach bezahlbaren Unterrichts- und Übungslokalen unterstützen.

Danke für die Anregungen! Einen solchen Kurs können wir sicher anbieten. Ihr könnt euch bei konkreten Fragen auch immer an die Präsidien und Geschäftsstellen eurer Sektionen und des Zentralverbands wenden! Räume und Mitmusiker*innen kann man im Marché auf smpv.ch suchen.

Wenn ihr euch irgendetwas wünschen dürftet, was könnte euch der SMPV idealerweise noch bieten?
Dominique: Ich träume von einem Coworking Space in jeder grösseren Stadt, wo wir Musiker*innen aus dem Berufsalltag treffen könnten und mit ihnen Kontakte knüpfen könnten. Und vielleicht ein etwas realistischerer Wunsch: es würde uns helfen, wenn der SMPV uns bei der Suche nach Übungsschüler*innen unterstützen könnte.
Lea: Der SMPV sollte den Kontakt zu den Hochschulen intensivieren.
Édua: Genau, er sollte näher zu den Studierenden rücken.

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