Ein inspirierendes Vorbild

Am 19. November jährt sich der Todestag der ungarisch-schweizerischen Pianistin und Musikpädagogin Eva Serman.

Eva Serman. Foto: zVg

Mit ihrem Tod haben wir uns Anfang Dezember 2022 nicht nur von einer grossen Musikerin und Pianistin verabschiedet, sondern zugleich von einer aussergewöhnlichen Frau, die für Unzählige ein bedeutungsvoller Mensch auf ihrem je eigenen Lebensweg gewesen war. Eva Sermans Leidenschaft für die Musik ging einher mit einer tiefen Ehrfurcht vor dem Leben, mit einem Bewusstsein für die Einzigartigkeit jedes Menschen und mit spürbarer Dankbarkeit für die Gabe und Aufgabe, ihr Leben der Musik und den Menschen widmen zu können.

1937 in Keszthely/Ungarn geboren, begann sie ihr Klavierstudium in Budapest und setzte es nach ihrer Emigration in die Schweiz (1958) bei Hubert Harry am Konservatorium in Luzern fort. Hier war sie ab 1963 während 40 Jahren Dozentin für Klavier und Kammermusik. Auch über den Schweizerischen Musikpädagogischen Verband bildete sie Pianistinnen und Pianisten aus, engagierte sich im Vorstand, war verantwortlich für die Einteilung der Klavierliteratur für die Stufenprüfungen und amtete als gefragte Expertin. Auch bei Wettbewerben, u. a. beim Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb, war sie immer wieder Mitglied der Jury.

Eva Serman pflegte ein breites pianistisches und kammermusikalisches Repertoire, stets war es ihr ein Anliegen, verschiedenste Sparten der Musik noch tiefer zu ergründen und zu erfassen. Eine besondere Liebe verband sie mit den historischen Tasteninstrumenten. Auf diesen wie auf dem modernen Flügel, war sie eine souveräne Pädagogin und konzertierende Pianistin, u. a. bei den Internationalen Musikfestwochen Luzern.

Für ihre Studenten und Studentinnen war Eva Serman eine kompetente und engagierte Lehrerin und Pianistin. Darüber hinaus hatte sie die Gabe, in der Person ihr gegenüber nicht bloss pianistische Fähigkeiten zu sehen, sondern sie mit den verschiedenen Facetten ihres Menschseins wahrzunehmen. So war sie für viele eine wertvolle Stütze im Hochschulbetrieb, eine inspirierende Musikerin und ein Mensch, dem wir dankbar über den Tod hinaus verbunden bleiben.

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