Online-Aktion zur Rettung eines Wagner-Projektes

Die historisch-kritische Herausgabe der Briefe Richard Wagners ist gefährdet, weil die Förderungshöchstdauer erreicht ist. Sven Friedrich, Direktor des Bayreuther Richard-Wagner-Museums, hat deshalb eine Online-Petition initiiert, um den Abschluss der Edition doch noch zu finanzieren.

Richard Wagner. Markus Spiske/depositphotos.com

Die historisch-kritische Edition wurde 1967 begonnen. Jüngster Band ist Nummer 27 mit Briefen aus dem Jahr 1875. Stoppe man die Edition nun, würde das Kapitel Bayreuth fast vollständig fehlen, sagte Friedrich laut einer Meldung der Neuen Musikzeitung (nmz). Die noch nicht editierten Briefe umfassten unter anderem die Entstehung von Wagners späten sogenannten Regenerationsschriften, «die seinen folgenreichen Rassenantisemitismus in Verbindung mit seiner Ästhetik von Kunstreligion und Kulturtheorie bringen», heisse es in der Petition.

Nach Angaben der Uni Würzburg habe die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Ausgabe von 2006 bis Ende 2022 als Langzeitprojekt mit drei Mitarbeiterstellen gefördert, schreibt die nmz. Weitere Fördermittel seien von der Oberfrankenstiftung in Form von Druckkostenzuschüssen für die Editionsbände zur Verfügung gestellt worden. Die Kommentierung der noch ausstehenden Briefe sei bereits vorbereitet. Für die Restfinanzierung seien rund eine Million Euro, verteilt auf fünf Jahre, nötig.

Mehr Infos:
https://www.openpetition.de/petition/online/vollendung-der-richard-wagner-briefausgabe

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