Einfluss des Streamings auf die Zahlungsbereitschaft für Konzerte

Ein deutsches Forschungsteam hat untersucht, welchen Einfluss Streaming-Plattformen auf andere Vertriebskanäle wie Konzerte hat.

(Bild: Petr Kratochvil/publicdomainpictures.net)

Im Fokus der Forscher stand die Frage, was passiert, wenn Kundinnen und Kunden ihre Musikstreaming-Abonnements bei Diensten wie Spotify, Apple Music oder Deezer verändern – also eines abschliessen, aufwerten, abstufen oder kündigen. Sind sie nach einer sogenannten Konversion eher bereit, zusätzlich Geld für Live-Konzerte oder analoge beziehungsweise physische Musikalben auszugeben? Diese sogenannten Spillover-Effekte sind im aktuellen Marktumfeld besonders relevant, da die Auszahlungen von Musikstreaming-Diensten für viele Künstlerinnen und Künstler gering sind.

Positive Folgen zeigten sich für den Live-Markt. Die Umstellung von keinem oder einem kostenlosen Streaming-Dienst auf ein Premium-Abonnement führte zu einem besonders starken Anstieg in der Zahlungsbereitschaft und der Nachfrage nach Live-Veranstaltungen. Eine Kündigung des Abos lässt sie dagegen deutlich sinken.

Keine Folgen hatte die Änderung des Musik-Abonnements jedoch für analoge oder digitale Albenkäufe. Dies könnte darauf hindeuten, dass Live-Musik den Konsum von Musikabonnements im Streaming-Bereich aus Sicht der Kundinnen und Kunden sinnvoll ergänzt, während Alben eher andere Segmente bedienen und daher durch Musikabonnements nicht beeinflusst werden.

Originalartikel:  https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/10949968231186950

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