Auf der Spur von Stimmpräferenzen

Ein Forschungsteam unter Leitung des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik (MPIEA) in Frankfurt am Main hat untersucht, was unsere Vorlieben für Singstimmen ausmacht.

Persönliche Wahrnehmungen bestimmt Vorlieben für Singstimmen. (Bild: MPIEA / F. Bernoully)

Das Team untersuchte, inwieweit persönliche Präferenzen für bestimmte Singstimmen auf objektive Merkmale wie Tonhöhengenauigkeit oder Tempo zurückgeführt werden können und inwieweit die persönliche Situation oder individuelle Eigenschaften die Präferenzen bestimmen. Dazu befragte es 326 Personen online und weitere 42 in den Laboren des Instituts.

In dem einleitenden Online-Experiment wurden insgesamt 96 A-cappella-Gesangsdarbietungen von 16 ausgebildeten Sängerinnen nach persönlichem Gefallen bewertet. Die Auswertung zeigte, dass die Sympathien breit gestreut waren und es grosse individuelle Unterschiede in den Vorlieben der Testpersonen gab. Das Team fand aber auch Gemeinsamkeiten in den Durchschnittsbewertungen, die seiner Meinung nach – zumindest teilweise – auf die akustischen Eigenschaften der Stimmen selbst zurückzuführen waren.

Diese Vermutung bestätigte sich nach genauerer Untersuchung jedoch nicht: Die akustischen Merkmale konnten die Bewertungen nur zu einem geringen Teil erklären. Vielmehr zeigte sich, dass die Vorlieben für bestimmte Stimmen durch die Art und Weise erklärt wurden, wie die Stimmen von den Zuhörenden selbst wahrgenommen und interpretiert wurden.

Originalpublikation:
Bruder, C., Poeppel, D., & Larrouy-Maestri, P. (2024). Perceptual (But Not Acoustic) Features Predict Singing Voice Preferences. Scientific Reports, 14,8977. https://doi.org/10.1038/s41598-024-58924-9

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