Ein Grossteil der freiberuflichen Musiklehrer der Berliner Musikschulen haben sich laut der deutschen Gewerkschaft ver.di geweigert, «aufgezwungene neue Honorarverträge» zu unterschreiben. Nun kommt es offenbar zur Massenentlassung.

Aufgrund einer neuen «Honorarordnung» des Senats sähen sich die Bezirke zu dieser Massnahme gezwungen und suchten «bereits fieberhaft am Markt nach neuen Lehrkräften für den Herbst», so ver.di weiter.

Das Land zerstöre so über Jahrzehnte gewachsene Teams an den Musikschulen, schreibt die Gewerkschaft weiter. Der Vorgang sei «ungeheuerlich und ohne Beispiel in der Geschichte der Deutschen Musikschulen». Am kommenden Freitag will die ver.di-Fachgruppe Musik gemeinsam mit der Berliner Landeslehrervertretung gegen die Entlassungen demonstrieren.

Laut der «Berliner Zeitung» sollen die freiberuflichen Musikschullehrer künftig kein monatliches Pauschalhonorar mehr erhalten, sondern jede Unterrichtsstunde einzeln abrechnen müssen. Einnahmen in den Ferien würden entfallen. Das Jahresbruttohonorar eines Berliner Musikschullehrers beträgt rund 12’500 Euro.

Erneuert werden müssen die Honorarverträge, weil die Deutsche Rentenversicherung bei vielen Lehrern Scheinselbständigkeit diagnostiziert haben. Die Pädagogen lebten nur von Einnahmen aus der Musikschultätigkeit. Das Land Berlin muss deshalb Sozialleistungen nachzahlen.

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