Thüringen will Musikangebot abbauen

Der kulturelle Umbau der neuen Bundesländer in Deutschland scheint noch nicht abgeschlossen: Thüringen will die Opernsparte in Weimar aufgeben und Orchester fusionieren oder gleich ganz auflösen. Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) ist empört.

Geht für die Oper im Nationaltheater Weimar bald das Licht aus? Foto: Antje Schröter/pixelio.de

Die DOV droht «massiven Widerstand an gegen die öffentlich gewordenen Abbaupläne der Thüringer Staatskanzlei für die Orchester und Theater im Freistaat». Medienberichten zufolge sollen unter anderem das Deutsche Nationaltheater Weimar die Opernsparte aufgeben, die Landeskapelle Eisenach aufgelöst und die Thüringen Philharmonie Gotha mit dem Orchester in Erfurt fusioniert und verkleinert werden, schreibt die Vereinigung in einer Medienmitteilung.

Die aktuellen Abbau- und Fusionspläne von Minister Benjamin-Immanuel Hoff seien  inakzeptabel, erklärt DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. Die Art und Weise, wie mit den Thüringer Künstlerinnen und Künstlern und ihren Verbänden umgegangen werde, sei unwürdig.

Die DOV hatte laut eigenen Angaben der Thüringer Staatskanzlei einen Dialog zur Lage und zur Zukunft der Orchester und Theater angeboten. Nun werde er als Berufsverband vor vollendete Tatsachen gesetzt.  In den vergangenen 25 Jahren wurden laut DOV in Thüringen von ehemals über 1000 Musikerstellen bereits über 400 abgebaut.

Das nördlich von Bayern gelegene Thüringen ist eines der kleineren  Bundesländer Deutschlands und war früher Teil der DDR. Zu ihm gehören kulturträchtige Städte wie Erfurt, Jena, Weimar, Gotha, Eisenach, Rudolstadt oder Meiningen.
 

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