Salzburger Böhm-Saal wird mit Erläuterungstafel versehen

Wie der österreichische «Kurier» schreibt, wird der Karl-Böhm-Saal im Salzburger Festspielbezirk mit einer Erläuterungstafel versehen – mit Hinweisen zur Rolle des Dirigenten während der Nazi-Zeit.

Ehemalige kleine Winterreitschule, heute Karl-Böhm-Saal. Foto: Andreas Praefcke, wikimedia commons

Laut «Kurier» ist Böhm 1934 an der Semperoper auf Fürsprache Hitlers Nachfolger des von den Nazis vertriebenen Fritz Busch geworden. 1938, kurz nach dem «Anschluss» Österreichs, dirigierte Böhm im Wiener Konzerthaus. Er begrüsste das Publikum dabei freiwillig mit dem Hitlergruss und liess das Horst-Wessel-Lied spielen. 1943 wurde er auf Wunsch Hitlers Direktor der Staatsoper. Die Alliierten belegten Böhm nach dem Krieg mit einem Auftrittsverbot, das erst 1947 aufgehoben wurde.

Wegen Böhms «aussergewöhnlichen künstlerischen Verdiensten» will das Festspieldirektorium den Böhm-Saal nicht umbenennen.  Auf der Tafel, auf die man sich nun geeinigt hat, soll auf eine Internetadresse verwiesen werden, «wo in Deutsch und Englisch die Persönlichkeit Karl Böhms dargestellt wird als das, was er war: ein grosser Künstler, aber politisch fatal Irrender».

Das könnte Sie auch interessieren