Politisch bedrohte Musikkulturen

Die Kopenhagener Nichtregierungsorganisation Freemuse zählte 2016 in 78 Ländern der Welt 1028 Angriffe auf Musikerinnen und Musiker und zeigt sich besorgt über die zunehmenden Bedrohungen der künstlerischen Freiheit.

Foto: Daniel Lobo/flickr.com

Gegenüber 2015 hätten sich die Meldungen mehr als verdoppelt, von 469 registrierten Attacken im 2015 auf 1028 im 2016. Freemuse zählte 840 Fälle von Zensur und 188 gewalttätige Angriffe auf Musikerinnen und Musiker. Beispiele sind etwa der gewaltsame Tod der Musiker Amjad Sabri in Pakistan oder Pascal Treasury Nshimirimana in Burundi sowie der Tod eines 15-Jährigen im Irak, der vom sogenannten Islamischen Staat hingerichtet wurde, weil er westliche Musik hörte.

Am meisten Zwischenfälle (30) wurden im Iran registriert. Das Land ist seit 2012, als Freemuse begann, Bedrohungen zu dokumentieren, das auffallendste. Gefolgt wird es in der unrühmlichen Liste von der Türkei, Ägypten, Nigeria, China, Russland, Malaysia, Syrien, Tansania und Usbekistan.

Freemuse wurde 1998 auf der World Conference on Music and Censorship in Kopenhagen gegründet. 2009 ist sie vom Musikrat der UNESCO mit dem IMC Musical Rights Award ausgezeichnet worden.

Mehr Infos: freemuse.org
 

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