Weniger Stellen in deutschen Berufsorchestern

Die Zahl der Musikerinnen und Musiker in deutschen Berufsorchestern ist laut der Deutschen Orchestervereinigung weiter gesunken. Von 2016 bis 2018 verringerten sich die Planstellen von 9816 auf 9746. Das entspricht einem Minus von 70 Stellen.

Foto: Denis De Mesmaeker/flickr.com

Auch die Zahl der Orchester war weiter rückläufig. Sie sank von 131 im Jahr 2016 auf aktuell 129. Dafür sind zwei Fusionen verantwortlich: die Zusammenlegung der beiden SWR-Orchester aus Baden-Baden/Freiburg und Stuttgart sowie der Thüringen Philharmonie Gotha und der Landeskapelle Eisenach.

Bei der ersten gesamtdeutschen Erfassung 1992 gab es 168 öffentlich finanzierte, regelmässig spielende Berufsorchester. Seitdem sind 39 Orchester von der Landkarte verschwunden. Die Zahl der ausgewiesenen Musikerplanstellen sank von 1992 bis 2018 von 12’159 auf 9746. Damit ging die Zahl der Arbeitsplätze um rund 20 Prozent zurück. Weitere Verluste drohen in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.

Vor allem in Ostdeutschland haben viele Profimusiker nur Notlagen-Tarifverträge. Die Vergütungen in einigen Orchestern liegen bis zu 30 Prozent unter Tariflohn und damit nur knapp über dem Mindestlohnniveau. Bundesweit zahlen 39 Orchester nicht nach Tarifvertrag, davon 27 im Osten.

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