Ein Kompass für den europäischen Musiksektor

Am 21. März wurde in Brüssel der Start «European Agenda for Music» (EAM) von über hundert Akteuren des Musiksektors, des europäischen Parlaments und der Europäischen Kommission gefeiert.

Foto: European Music Council

Die Europäische Musikagenda wurde im Rahmen europaweiter Konsultationen entwickelt, die an den gesamten Musiksektor gerichtet waren. Koordiniert wurde der mehrjährige Prozess vom Europäischen Musikrat (EMC). Worum es sich bei der nun veröffentlichten Agenda handelt, ist einer Medienmitteilung des EMC und der offiziellen Website zu entnehmen: Die «European Agenda for Music» (EAM) stelle die Bedürfnisse des gesamten Musiksektors dar und beschreibe Prioritäten für zukünftige Entwicklungen. Musik in all ihren Erscheinungen wird in der Agenda als enorm kostbares Gut für Europa definiert, weshalb die vielfältigen Stimmen des Musiksektors mit Hilfe der EAM kanalisiert und in einen Dialog mit politischen Entscheidern gebracht werden sollen.

Die EAM basiert auf fünf «Musikrechten»:

Das Recht für alle Kinder und Erwachsene
1 sich frei musikalisch auszudrücken
2 Musiksprachen und musikalische Fähigkeiten zu lernen
3 sich mit Musik auseinanderzusetzen durch Teilnahme, Hören, Kreation und Information

Das Recht für alle Künstler («musical artists»)
4 ihre Kunst zu entwickeln und über alle Medien zu kommunizieren mit angemessenen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln
5 berechtige Anerkennung und faire Honorare für ihre Werke zu erhalten

Seit 2012 haben Vertreterinnen und Vertreter aus ganz Europa in sieben Arbeitsgruppen (Kreation, Erziehung, Information/Forschung, Medien, Teilhabe, Präsentation/live-Musik und Produktion) den Wortlaut der Agenda aus zahlreichen Grundlagendokumenten herauskristallisiert. Aus der Schweiz haben Helena Maffli, Beat Santschi und Daniel Kellerhals aufgrund ihrer internationalen Engagements mitgearbeitet. Der Schweizer Musikrat unterstützt die EAM.

Die bislang nur auf Englisch formulierte European Agenda for Music ist digital zu konsultieren auf europeanagendaformusic.eu; man kann sie dort auch als PDF herunterladen. Sie sei viel mehr als ein Positionspapier, sondern sei als Wegweiser für den Musiksektor zu verstehen. Die Agenda lasse sich lokalen Gegebenheiten anpassen und in einem ständigen Prozess weiterentwickeln. Alle sind eingeladen, mitzumachen. Was auf europäischer Ebene möglich sei, sollte sich gemäss EMC auch national, regional oder lokal verwirklichen lassen.
 

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