Vier Basler Orchester brauchen mehr Geld

Die Basel Sinfonietta, das Ensemble Phoenix Basel, das Kammerorchester Basel und das La Cetra Barockorchester Basel kämpfen mit einem gemeinsamen Aufruf für mehr öffentliche Gelder. Es fehlen ihnen total 743’000 Franken, die sie weder mittels Eintritten noch mittels Fundraising zusätzlich am Markt generieren können.

Kammerorchester Basel. Foto: ©Lukasz Rajchert

Der Basler Regierungsrat hat 2012 das strategische Ziel formuliert, Basel als Musikstadt zu stärken und zu profilieren. Zum musikalischen Reichtum von Basel trägt insbesondere eine Vielzahl von professionellen Orchestern bei. Eine von der Abteilung Kultur in Auftrag gegebene Analyse ergab jedoch, dass die nationale und internationale Ausstrahlung nicht dem bezüglich Qualität und Vielfalt vorhandenen Potenzial entspreche. Wichtiger Grund dafür sei bei den überwiegend privat finanzierten Orchestern, dass die Musikerhonorare weit unter dem Lohnniveau des Sinfonieorchesters Basel und den tariflichen Empfehlungen des Schweizerischen Musikerverbandes lägen, was Folgen für die künstlerische Kontinuität der Orchester habe.

Vor diesem Hintergrund beschloss der Grosse Rat 2015 die neue Programm- und Strukturförderung Orchester des Kantons Basel-Stadt und bewilligte total 5’576’000 Franken für die Jahre 2016 bis 2019. Auf Empfehlung einer unabhängigen Fachjury vergab der Regierungsrat 2016 für die Jahre 2017 bis 2019 total 3’960’000 Franken aus der Programmförderung an die vier Orchester Basel Sinfonietta, Ensemble Phoenix Basel, Kammerorchester Basel und La Cetra Barockorchester.

Gemäss Leistungsauftrag werden damit laut Darstellung der vier Orchester die sich programmatisch ergänzenden Basler Konzertreihen der vier Orchester gefördert, wobei sich die Musikerhonorare – im Sinne der Verbesserung der sozialen Sicherheit der Kulturschaffenden gemäss Kulturfördergesetz – an den tariflichen Empfehlungen des Schweizerischen Musikerverbandes orientieren sollten. Nachdem sie während eineinhalb Saisons Erfahrungen sammeln konnten, können die vier Orchester gemeinsam bestätigen, dass mit der Programmförderung zwar erste Schritte in die richtige Richtung gemacht werden konnten. Die beabsichtigte Verbesserung der sozialen Sicherheit seien aufgrund einer nach wie vor bestehenden Unterfinanzierung jedoch noch nicht erreicht worden.

Die mittels Programmförderung teilfinanzierten Orchester erwirtschaften einen Eigenfinanzierungsgrad von 55 bis 86 Prozent. Um für ihre Basler Konzertreihen
Basishonorare gemäss den tariflichen Empfehlungen des Schweizerischen Musikerverbandes bezahlen zu können, fehlen ihnen jährlich 743’000 Franken, die sie weder mittels Eintritten noch mittels Fundraising zusätzlich am Markt generieren können.

Die vier Orchester beantragen deshalb gemeinsam, die Programmförderung Orchester um jährlich 743’000 Franken von jährlich 1’320’000 Franken in der Periode 2017 bis 2019 auf jährlich 2’063’000 Franken in der Periode 2020 bis 2022 zu erhöhen. Gemessen «am basel-städtischen Kulturbudget von über 128’000’000 Franken verhältnismässig geringen Erhöhung» würde «ein unbestrittener Missstand bezüglich sozialer Sicherheit von Musikerinnen und Musikern behoben und ein konsequenter weiterer Schritt zur Stärkung und Profilierung Basels als Musikstadt getan», schreiben die Orchester weiter.

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