Kulturleitbild 2020–2023 der Stadt Zürich

Der Zürcher Stadtrat hat die Schwerpunkte in der Kulturförderung für die nächsten vier Jahre festgelegt. Es soll mehr kostengünstige Proberäume für Musikerinnen und Musiker geben. Die Tonhalle Gesellschaft Zürich soll in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft überführt werden.

Foto: Austin Neill / Unsplash (s. unten)

Für die Jahre 2020 bis 2023 setzt die Stadt Zürich vier kulturpolitische Schwerpunkte: Sie will Rahmenbedingungen verbessern, die Kulturförderung beweglicher machen und neue Förderformen erproben, die Gesamtsicht in der Förderung stärken und die kulturelle Teilhabe verbessern.

Die Stadt will beispielsweise mehr kostengünstige Proberäume für Musikerinnen und Musiker zur Verfügung stellen. Einzelne Institutionen sollen höhere Beiträge erhalten, um ihre Aufgabe auch in Zukunft erfüllen zu können. Um grösseren Spielraum für die Gewinnung von privaten Mitteln zu erhalten, soll die Tonhalle Gesellschaft Zürich in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft überführt werden.

Die Kulturförderung will laut der Mitteilung der Stadt zudem rascher und flexibler auf neue Entwicklungen reagieren können. Bewegliche und zeitgemässe Förderinstrumente sollen «innovatives, kreatives Denken und Handeln beleben». Auch die Kulturförderung muss ihre Förderinstrumente, Prozesse und Kriterien überprüfen. Dies geschieht in der nächsten Leitbildperiode unter Beteiligung junger Künstlerinnen und Künstler in einem Prozess mit experimentellem und laborartigem Charakter. So sollen neue Formen der Förderung rasch und unkompliziert erprobt werden.

Die Stadt Zürich will die Gesamtsicht auf die Förderlandschaften stärken. Institutionelle und projektbezogene Förderung werden verbunden und ergänzen sich. Modellhaft dafür steht das Projekt «Tanz- und Theaterlandschaft Zürich», das die Kulturabteilung unter breitem Einbezug der Beteiligten 2017/18 durchgeführt hat. Als Resultat des Projekts will der Stadtrat in der Leitbildperiode 2020−2023 ein neues Fördersystem für Tanz und Theater einführen. Dessen Kernstück ist eine Konzeptförderung, über die Förderbeitrage mit verschiedenen Laufzeiten gesprochen werden. Mit ihr erhalten neue Initiativen bessere Chancen, die Freie Tanz- und Theaterszene wird gestärkt.

Weitergeführt wird der Schwerpunkt «Teilhabe stärken, Diversität leben» aus der letzten Leitbildperiode 2016–2019: Das kulturelle Angebot in Zürich soll sich möglichst breit an verschiedenste Gruppen der Gesellschaft wenden. Vorgesehen ist unter anderem die stärkere Förderung kultureller Eigeninitiativen in den Aussenquartieren.

Über zahlreiche der geplanten Massnahmen wird der Gemeinderat entscheiden, in einigen Fällen braucht es Gemeindeabstimmungen.
 

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