Zwei Hefte erschliessen Stücke von hierzulande wenig bekannten Komponisten aus Barcelona

Image

Der in Österreich tätige spanische Gitarrist Rafael Catalá macht sich um jene Teile der spanischen Gitarrenmusik des 19. Jahrhunderts verdient, die bisher nicht ins allgemeine Repertoire eingeflossen sind. Im fünften Band seiner Reihe Música Ibérica stellt er Stücke des Katalanen José Broca (1805–1882) neben solche von José Ferrer (1835–1916), der wie Broca in Barcelona, darüber hinaus aber auch in Paris gewirkt hat. Ferrers spätromantische Menuette, Tangos und weitere musikalische «Bouquets», oft seinen Freunden oder fortgeschrittenen Studentinnen gewidmet, überzeugen immer wieder durch ihre wirkungsvolle Musikalität. Auch die Stücke von Broca, dem dreissig Jahre älteren Lehrmeister und Freund, wissen zu gefallen, kommen aber nicht ganz an jene seines Nachfolgers heran.

Im zeitgleich erschienenen vierten Band derselben Reihe stellt uns der Herausgeber alle zehn Werke des zwar weitgehend unbekannten, aber ebenfalls in der katalanischen Hauptstadt aktiven José Costa y Hugas vor. Hier ist der Walzer El Fagot interessant, der unter anderem auch von Daniel Fortea bearbeitet wurde. Und mit dem Hochzeitsstück Rêverie Nupcial werden alle jene Gitarristinnen und Gitarristen bedient, die auf der Suche nach gehaltvollen Tremolostücken sind.

José Costa y Hugas, Sämtliche Werke, (=Musica Iberica, Spanische Gitarrenmusik des 19. Jh., Band 4), hg. von Rafael Catalá, D 35 917, €22.95, Doblinger, Wien 2010

José Ferrer & José Brocá, Die kurzen Stücke, (=Musica Iberica, Spanische Gitarrenmusik des 19. Jh., Band 5), hg. von Rafael Catalá, D 35 918, €22.95, Doblinger, Wien 2010

 

Das könnte Sie auch interessieren