Der bewährte «Sassmannshaus» liegt nun auch in einer Version für Kontrabass vor.

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Nachdem vor anderthalb Jahren (SMZ 7-8/2011, S. 34) bereits einige neue Kontrabassschulen besprochen werden konnten, haben nun weitere Neuveröffentlichungen das Angebot bereichert.
Der «Sassmannshaus» ist zwar alles andere als neu. Neu ist, dass die ursprünglich für Violine und Violoncello konzipierte Schule für den frühen Unterricht ab vier Jahren nun für den Kontrabass bearbeitet und herausgegeben wurde. In diesem Alter ist es sinnvoll, mit textunterlegten Übungen zu arbeiten, ein Konzept dass sich durch den ganzen ersten Band zieht. Gleich nach den ersten einfachen Rhythmen auf leeren Saiten wird das Aufsetzen des 1. Fingers geübt. Dies ist auf dem Bass erfahrungsgemäss weniger günstig. Nicht verwendete Finger verkrampfen sich rasch, dasselbe gilt beim Spiel auf den tiefen Saiten sowie beim Aufsetzen und gleich wieder Anheben der Finger auf leeren Saiten. Für die Kleinsten erschwert letzteres die Lagenorientierung. Eher eignet sich Mary had a litttle lamb auf Seite 27. Hier können die jungen Spieler von der vollständig aufgelegten Hand ausgehen und sich mit Anheben der oberen Finger an die darunterliegenden Töne «herantasten».
Die Legatoübungen, oft über die nächste Saite führend, und die Einführung des Lagenwechsels von der 1. in die 2. Lage (statt dem in den meisten aktuellen Schulen bevorzugten Wechsel von der 1. in die 3. Lage) zeigen, dass sich ein für hohe Streicher erfolgreiches Konzept nicht einfach auf den Kontrabass übertragen lässt. Im dritten Band (bis in die 4. Lage) bedarf es bei einem solch frühen Beginn noch einige Zwischenschritte mehr. Trotzdem eignen sich viele Spielstücke und ansprechend arrangierten Duos für den klassisch orientierten Unterricht. Dem Verlag Bärenreiter ist hoch anzuerkennen, dass er sich für den frühen Instrumentalunterricht auf dem Kontrabass einsetzt.

Bärenreiters Sassmannshaus, Früher Anfang auf dem Kontrabass, hg. von J. Peter Close und Holger Sassmannshaus; Band 1, BA 9660; Band 2, BA 9662; Band 3 BA 9663; je € 14.50, Bärenreiter, Kassel 2012

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